Wieder Schlussgang, wieder 4 Kränze
04.06.2019 SchwingenFreiämter Bestätigung am Baselstädtischen Schwingertag
Die jungen Freiämter bestätigten am «Baselstädtischen» den Exploit von Zofingen. Wieder stand Joel Strebel im Schlussgang und vier Freiämter holten Eichenlaub, darunter ...
Freiämter Bestätigung am Baselstädtischen Schwingertag
Die jungen Freiämter bestätigten am «Baselstädtischen» den Exploit von Zofingen. Wieder stand Joel Strebel im Schlussgang und vier Freiämter holten Eichenlaub, darunter Neukranzer Kevin Stadler.
Erneut haderte Joel Strebel. Innert vier Tagen verlor er zum zweiten Mal einen Schlussgang. Weil aber Nick Alpiger wie Joel Wicki zur nationalen Spitze gehört, darf der 22-jährige Althäuserer erneut stolz sein auf seine Leistung. Im ersten Gang trotzte er dem 100-fachen St. Galler Kranzschwinger Daniel Bösch einen «Gestellten» ab und geriet dabei nur einmal ernsthaft in Bedrängnis. Danach blieb er gegen weniger «grobes Geschütz» viermal souverän siegreich. Dank zweier Plattwürfe sicherte er sich die Schlussgangteilnahme.
Ein taktisch geschickter Alpiger
Aufgrund vieler Kantonal- und Teilverbandstrainings kennt Nick Alpiger Joel Strebel schwingtechnisch bestens. Entsprechend ging der Staufener gegen den Freiämter Leader im Schlussgang behutsam zu Werke. «Ich weiss um seinen starken Kurz und begann deshalb defensiv», erklärte er später seine Taktik. Nach halber Gangdauer wechselte er in die Offensive und erwischte Strebel nach gut sieben Minuten mit einem blitzschnell ausgeführten Übersprung. «Damit rechnete ich, und trotzdem erwischte er mich», ärgerte sich der Verlierer. Durch die Niederlage fiel Strebel auf Rang 4a zurück, darf sich aber über die Bilanz mit zwei Schlussgangqualifikationen innert vier Tagen freuen. Der Aristauer Strebel ist aktuell hinter Alpiger die Nummer 2 im Nordwestschweizer Verband.
Einen Tag mit Höhen und Tiefen, aber mit einem Happy End erwischte Yanick Klausner. Der 24-jährige Benzenschwiler verlor gegen den Luzerner «Eidgenossen» Sven Schurtenberger trotz anfänglich guter Gegenwehr. Später fehlte ihm gegen den Nichtkranzer Beat Regenass die schwingerische Kreativität, um einen resultatlosen Ausgang zu verhindern. Am Schluss zeigte der bullige Freiämter jedoch dem Baselbieter Roger Erb dessen Grenzen auf. Mit dem vierten Sieg an diesem Tag behauptete sich Klausner souverän in den Kranzrängen.
Freud und Frust bei den Döbelis
Immer besser in Fahrt kommt der 19-jährige Sarmenstorfer Lukas Döbeli. Zwar musste auch er die Überlegenheit Schurtenbergers anerkennen; und im Kampf um den Schlussgang gab ihm Alpiger die aktuellen Limiten zu erkennen. Bei seinen vier Siegen wusste er aber zu gefallen, so beim Starterfolg gegen den Baselbieter Janic Voggensperger. Schliesslich reihte er sich auf gleicher Höhe wie Joel Strebel auf Rang 4d ein.
Weniger gefreut endete der Tag des zwei Jahre älteren Bruders Andreas Döbeli. Gegen Daniel Bösch agierte er zu ängstlich, um den starken Ostschweizer ernsthaft herauszufordern. Im Ausstich fand er gegen den Waadtländer Marc Gottofrey wie gegen den Solothurner Routinier Thomas Stüdeli kein Rezept, deren Defensive zu durchbrechen. So fehlte schliesslich ein Viertelpunkt zu Eichenlaub.
Unverhofft zum Kranzgewinn
Mit hängendem Kopf verliess Kevin Stadler den Schwingplatz. Nach dem «Gestellten» gegen den gewichtigen Baselbieter Sascha Streich schien die Kranzchance vertan. Doch 56,00 Punkte genügten just für Eichenlaub. Damit erreichte der noch nicht 17-jährige Tennwiler überraschend sein Saisonziel. Definitiv zu wenig war der letzte «Gestellte» für Lukas Schwenkfelder. Trotz vielversprechenden Angriffen gegen den Baselbieter Samuel Brun kam er nicht zum gültigen Wurf. Der 1.-Liga-Handballer muss an seinem Kurzzug arbeiten, damit er in Zukunft seine Gegner ganz auf den Rücken befördern kann. Nur ein Viertelpunkt zum Kranz fehlte Janik Läuchli. Nach dem schwachen Beginn mit Niederlagen gegen Daniel Lisser und Samuel Brun war dies eine positive Tagesbilanz. Der «Gestellte» gegen den Solothurner Schwergewichter Johann Scherrer warf ihn im fünften Gang aus der Kranzentscheidung. Gar nicht auf Touren kam Reto Leuthard. Der Merenschwander agierte den ganzen Tag fad und ideenlos und bettete nur zwei Nichtkranzer auf die gültige Seite. Unter dem Strich präsentiert sich die Freiämter Bilanz dennoch erfreulich. Von elf Schwingern eroberten vier den Kranz und zehn überwanden die Ausstichlimite. Beim nächsten Einsatz am Pfingstmontag teilen sich die Freiämter auf: Die Spitze tritt am Bergkranzfest auf dem Stoos an, die restlichen Schwinger am Baldegg-Schwinget ob Baden. --wr