Wassertreten macht fit
14.06.2019 GesundheitKneippanlage in Bünzen
Mit einfachen Handhabungen kann jeder selber viel für seine Gesundheit und seine Fitness unternehmen. So ist zum Beispiel die Alternativmethode Kneippen auch heute noch sehr beliebt. 2015 entschied die Deutsche UNESCO-Kommission sogar, ...
Kneippanlage in Bünzen
Mit einfachen Handhabungen kann jeder selber viel für seine Gesundheit und seine Fitness unternehmen. So ist zum Beispiel die Alternativmethode Kneippen auch heute noch sehr beliebt. 2015 entschied die Deutsche UNESCO-Kommission sogar, «Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps» als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen. Zur Kneipp-Therapie gehören verschiedene Säulen und unzählige Behandlungen. Unter anderem ist das Wassertreten eine bekannte Kneipp-Übung zur aktiven Gesundheitspflege. In Bünzen steht eine solche Anlagen seit 12 Jahren. Unterhalten wird sie vom Kneippverein Muri-Freiamt. Alfred Strebel ist für sie zuständig. Er ist überzeugt: «Kneippen hält das ganze Jahr hindurch fit und gesund.» --sab
Abhärten lautet die Devise
«Fit und gesund in den Sommer» in der Region Oberfreiamt: Die Kneippanlage Bünzen ist beliebt
Seit 12 Jahren wird die Kneippanlage Chlostermatte rege benutzt. Kneippen hält einem das ganze Jahr hindurch fit und gesund, ist Alfred Strebel überzeugt. Er ist für den Unterhalt der Anlage zuständig und ein überzeugter Kneipper.
Sabrina Salm
«Immer mit dem rechten Fuss zuerst ins Wasser steigen», sagt Alfred Strebel. Der 70-Jährige erklärt, dass so das Herz am weitesten weg ist und somit die Gefahr eines Kreislaufproblems minim. «Ausserdem nie mit unterkühltem Körper Wasser treten. Das ist ebenfalls nicht gut fürs Herz.» Ist man im kühlen Nass, geht man im Storchenschritt um die Stangen. Eine Minute im Wasser reicht schon aus. «Kaltanwendungen sind von kurzer Dauer. Danach ist es wichtig, sich wieder aufzuwärmen.» Dazu rät Alfred Strebel, die Beine nicht gleich mit dem Handtuch zu trocknen, sondern einfach kurz abwischen und bewegen. Und das reicht, um fit und gesund zu bleiben? «Ja», meint der überzeugte Kneippgänger. «Im Grunde genommen schon. Aber natürlich gehören noch andere Aspekte dazu.»
Nicht mehr wegzudenken
Damit meint Alfred Strebel die weiteren Säulen der Kneipp-Therapie. Die Säulen basieren auf den Kneipp-Prinzipien Wasser, Bewegung, Lebensfreude, Ernährung und Heilpflanzen. «Alle Säulen spielen zusammen. Doch etwas sehr Wichtiges ist die Lebensfreude. Wenn der Geist nicht dabei ist, ist alles andere irrelevant.» 23 Jahre lang war Alfred Strebel Präsident des Kneipp-Vereins Muri, der Eigentümer der Kneippanlage an der Bünz. Die Anlage ist sein Kind. «Es war ein Kampf, bis wir die Kneipp-Anlage erstellen konnten.» Die Schwierigkeit war besonders, die Bewilligungen zu erhalten. Sie brauchten die Bewilligung des Kantons, da es sich um eine Bautätigkeit an einem Gewässer handelt. «Damals war eine Kneipp-Anlage etwas Neues, dass man nicht so kannte. Viel Überzeugungsarbeit war gefragt.» Doch die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt.
Mit der Renaturierung Nord der Bünz wurde die Anlage «Chlostermatte» erstellt. «Heute ist die Anlage hier nicht mehr wegzudenken. Wir haben damit mehr Erfolg, als wir uns erträumt haben.» Es sei schön zu sehen, dass die Menschen sie effektiv nutzen. In der Woche ist Alfred Strebel zwei- bis dreimal für eine bis eineinhalb Stunden bei der Kneipp-Anlage. Je nach Witterung. Dann beseitigt er beispielsweise Algenansätze, damit es keine Rutschgefahr gibt, oder erledigt andere Unterhaltsarbeiten.
Kneippen fördert das Selbstbewusstsein
Die Kneipp-Kur wurde von Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) entwickelt. Er erkannte, dass die Reize, die Wasser auf die Haut ausübt, auf den ganzen Organismus Wirkung haben. Bis heute sind seine Wasseranwendungen auch wegen ihrer einfachen Handhabung sehr beliebt. Es gibt über hundert verschiedene Güsse. Einfachstes Beispiel: die morgendliche Wechseldusche. Sie trainiert das Immunsystem. «Ich wende eine davon täglich an», erzählt Alfred Strebel. «Ich bin überzeugt, dass ich dank der Philosophie so gut «zwäg» und nie krank bin.» Die ganzheitliche Kneipp-Therapie unterstützt die Heilung bei verschiedenen Beschwerden, härtet aber auch ab und hilft so präventiv, gesund und fit zu bleiben. Der Bünzer findet: «Kneippen fördert das Selbstbewusstsein und hält jung.»