Strebel holt Kranzfestsieg
18.06.2019 SportJoel Strebel vom Schwingklub Freiamt holt am Solothurner Kantonalschwingfest seinen ersten Kantonalfestsieg. Im Schlussgang bezwingt der Aristauer den «Eidgenossen» Christoph Bieri nach fünfeinhalb Minuten mit Kurz.
Der 22-Jährige beweist damit seine enorm starke Form in ...
Joel Strebel vom Schwingklub Freiamt holt am Solothurner Kantonalschwingfest seinen ersten Kantonalfestsieg. Im Schlussgang bezwingt der Aristauer den «Eidgenossen» Christoph Bieri nach fünfeinhalb Minuten mit Kurz.
Der 22-Jährige beweist damit seine enorm starke Form in dieser Schwing-Saison. «Meine harte Arbeit wurde belohnt. Ich kann es gar noch nicht richtig realisieren», meint der Freiämter Joel Strebel nach seinem doch eher überraschenden Erfolg in Zuchwil. --spr
Strebels Krönung nach «Supertag»
Erster Kranzfestsieg für den Aristauer am Solothurner Kantonalschwingfest in Zuchwil
Im Schlussgang des Solothurner Kantonalschwingfestes in der Eishalle Zuchwil liess Joel Strebel keine Zweifel aufkommen. Entschlossen bearbeitete er «Eidgenosse» Christoph Bieri mit Kurzangriffen, bis dieser nach fünfeinhalb Minuten auf dem Rücken lag. Der erste Kranzfestsieg war damit für den 22-jährigen Aristauer endlich Tatsache.
Wolfgang Rytz
Strebel begeisterte schon im ersten Gang. Der vermeintlich schwierig zu bezwingende Verteidigungsspezialist Andreas Henzer landete gleich aufs erste «Gut» des Kampfrichters mittels explosivem Kurzzug platt auf dem Rücken. In diesem Stil gings gegen Johann Scherrer und Stephan Studinger weiter.
Den Freiämter Sturm bremste erst der Nordwestschweizer Leader Nick Alpiger. Der Lenzburger war gegen die wuchtigen Kurzangriffe des Reuss talers gewappnet, fand aber durch die gebotene Vorsicht seinerseits nicht zum gewohnten Angriffswirbel. So endete dieser gleichermassen interessante wie hochstehende Vergleich ohne Sieger. Strebel blieb dank seiner beiden Maximalnoten im Anschwingen an der Spitze.
Erste Nervenprobe bestanden
Die scheinbar einfache Aufgabe auf dem Weg in den Schlussgang erwies sich im fünften Gang als zäh. Der Solothurner Urs Hauri hatte sich bestens auf den Kurzzüger eingestellt und leistete gute vier Minuten starken Widerstand. Dann wars aber auch um den Niederbipper geschehen.
Das Einteilungsgericht tat sich darauf schwer, Strebels Schlussganggegner zu bestimmen. Christoph Bieri lag nach fünf Gängen gleichauf mit Nick Alpiger. Schliesslich fiel der Entscheid für Bieri, weil Strebel gegen Alpiger schon gekämpft hatte. Aus Sicht des Freiämter Leaders war dies sicherlich kein Nachteil.
Obwohl Joel Strebel um Bieris Konterstärke wusste, wie er nachher sagte, wählte er in der Endausmarchung von Beginn weg eine forsche Angriffsstrategie, wie er dies schon den ganzen Tag getan hatte. Der Ostaargauer wankte auf Strebels Kurzzüge, geriet aber erst in der vierten Minute in eine bedrohliche Lage, aus der er sich aber rettete.
«Othmar» in Bares getauscht
«Mist», dachte sich der um fast elf Jahre jüngere Freiämter in diesem Moment, wie er nachher gestand. Aber umso satter fasste er wieder Griff und beherrschte den dreifachen «Eidgenossen» weiterhin. So wars nur eine Frage der Zeit, bis die Entscheidung für Strebel fiel. Nach fünfeinhalb Minuten führte ein nächster Kurzangriff zum Resultat. Kurze Zeit verharrte der Aristauer im Sägemehl, bis er sich triumphierend erhob. Der erste Kranzfestsieg war nach den zwei Niederlagen in Zofingen und Basel endlich Tatsache.
«Das war ein Supertag», schwärmte er im gleich folgenden Interview mit den Medienvertretern. «Ich wollte im Schlussgang von Beginn weg meine Stärke ausspielen», sagte er zu seiner Taktik. Beim Gedanken an die letzten Tage kämpfte er mit seinen Emotionen. «Vor einer Woche konnte ich nicht einmal an einen Solothurner Kranzgewinn denken», sprach er seine Muskelverhärtung im Rücken an. Mit Massagen, Physiotherapie und Aufenthalten in der Kältekammer brachte ihn sein medizinisches Betreuungsteam aber wieder auf Kurs.
«Diesen Sieg mag ich ihm von Herzen gönnen», erklärte wenig später Nick Alpiger als grosser Pechvogel des Hallenschwingets in Zuchwil. Immerhin sicherte er sich mit einem abschliessenden Plattwurf Rang 2. Strebel erhielt als «Lohn» für seinen Exploit den Simmentaler Muni «Othmar», den er aber noch vor Ort in Bares ummünzte. Nach der Rangverkündigung dislozierte der Schwingklub Freiamt ins Restaurant Strebel nach Geltwil und feierte dort ausgiebig den ersten Kranzfestsieg des Vereins seit 16 Jahren. 2003 hatte Martin Rohrer, auch er ein Aristauer, das Aargauer «Kantonale» in Untersiggenthal gewonnen.
Auch Brüder Döbeli stark
Im Freiämter Siegesjubel gingen die Spitzenplätze der Brüder Andreas und Lukas Döbeli beinahe unter. Vor allem der jüngere Lukas sorgte mit seinem «Gestellten» gegen den Berner Gast Florian Gnägi für Aufsehen. Mit vier Siegen etablierten sich die beiden Sarmenstorfer auf den Rängen 3 und 4. Nur je einen halben Punkt hinter dem Eichenlaub blieben Reto Leuthard und Janik Läuchli, obwohl beide nicht das Optimum aus ihrem Leistungsvermögen herausholten.
Im Mittelfeld landeten die Jungkranzer Kevin Stadler, Marco Küng und Remo Vogel. Lukas Schwenkfelder gab nach zwei Gängen infolge einer Fingerverletzung auf.



