Fussball, 3. Liga: FC Sarmenstorf – FC Bremgarten 3:0 (1:0)

Mit dem Derbysieg erzwingt der FC Sarmenstorf ein Endspiel gegen den FC Brugg. Am Dienstag, 11. Juni, 20.15 Uhr, spielen die Sarmenstorfer in Brugg um den 2. Platz in der Gruppe und das Heimrecht im ersten Aufstiegsspiel. Dies will man unbedingt, weil es just am Datum des Nicoletti-Cups am 15. Juni wäre.

Josip Lasic

Eine Kostprobe, wie emotional das Derby zwischen Sarmenstorf und Bremgarten war: Kurz vor Schluss wird ein Spieler des Gastgebers gefoult und bleibt liegen. Bremgartens Liridon Iseni ruft von der Ersatzbank rein: «Er hat es verdient.» Sarmenstorf-Goalie Patrick Schmidt reagiert: «Allerunterste Schublade.»

Abgesehen von der verbalen Entgleisung von Iseni bleibt das Derby fair, aber sehr hart. Obwohl es für Bremgarten um nichts mehr geht, geben die Gäste Vollgas. Sarmenstorf übertreibt es in der 33. Minute mit der Härte. Ein Gästespieler wird im eigenen Strafraum zu Fall gebracht. Penalty. Es kommt zum Duell der «grossen Namen». Bremgartens Tihomir Grabovica, 21 Challenge-League-Spiele für den FC Wohlen, gegen Sarmenstorf-Goalie Schmidt, 5 Challenge-League-Spiele für Wohlen. Der Sarmenstorfer Torwart bleibt Sieger. Der Wendepunkt in der Partie. «Ich würde nicht sagen, dass wir nach dem Penalty eingebrochen sind», sagt Bremgarten-Trainer Alessandro Vicedomini. «Wenn wir ihn verwertet hätten, wäre es aber ein anderes Spiel geworden.» Sarmenstorf-Trainer Christoph Illi: «Uns hat der Penalty zusätzlichen Antrieb gegeben.»

Das perfekte Comeback

Sarmenstorf muss verletzungsbedingt früh wechseln. Markus Dubler und Topskorer Raniero Schmidli müssen nach rund einer halben Stunde raus. Raphael Buchmann und Marco Stutz kommen rein. Und wie. Kurz vor der Pause bringt Stutz sein Team in Führung. In der zweiten Halbzeit ist Bremgarten nicht mehr so gefährlich. Sarmenstorf dreht dafür auf. In der 66. Minute wagt Stutz einen Weitschuss und trifft zum 2:0. «Ich war lange verletzt. Und jetzt nach meiner Einwechslung zwei Tore zu erzielen, da kann ich, glaube ich, schon stolz sein», so Stutz. Martin Humaj sorgt in der 92. Minute für die Entscheidung. 3:0.

Der scheidende Trainer

Bremgarten-Coach Alessandro Vicedomini ist enttäuscht. Für ihn war es das letzte Derby als Trainer der Bremgarter. In der nächsten Saison wird er Co-Trainer beim FC Wohlen in der 1. Liga classic. Der 30-Jährige zeigt, dass sich die Wohler einen emsigen Arbeiter an Bord geholt haben. Er dirigiert permanent, gibt Anweisungen, nimmt Korrekturen im System vor und wechselt in der 75. Minute sogar seinen Co-Trainer Mergim Morina ein. Bremgarten kämpft sogar nach dem 3:0 um ein Tor, obwohl nur noch eine Minute zu spielen ist. Es gelingt nicht. «In der 2. Halbzeit haben wir begonnen, mit langen Bällen zu agieren. Das will ich nicht sehen bei meiner Mannschaft. Ich weiss nicht, was los war», so Vicedomini.

Über den FC Wohlen will der Coach noch nicht sprechen. «Zuerst will ich meine Aufgabe bei Bremgarten sauber beenden.» Am Dienstag, 20.15 Uhr, empfangen die Reussstädter den FC Neuenhof. Es wird die letzte Partie für den Wohler Vicedomini, der zehn Jahre lang für Bremgarten tätig war. Sein Team kann noch auf den 4. Platz klettern. «Ich will mich zu Hause gebührend vom Verein verabschieden. Die zehn Jahre waren toll. Danach freue ich mich, nach Hause zum FC Wohlen zu kommen. Dem FC Sarmenstorf wünsche ich für die Aufstiegsspiele das Beste.»

Heimspiel sichern und aufsteigen

Der FC Sarmenstorf jubelt nach dem Spiel ein zweites Mal. Der FC Brugg hat 2:2 unentschieden gespielt. Sarmenstorf kann bei einem Sieg am letzten Spieltag in Brugg noch Tabellenzweiter werden. Wenn sie dies schaffen, dann haben sie im ersten Aufstiegsspiel Heimrecht. «An diesem Wochenende ist der Nicoletti-Cup und das FC-Fest. Es wäre blöd, wenn wir dann ein Auswärtsspiel hätten.» Sollte es so weit kommen und Sarmenstorf noch den 2. Rang erobern, könnte auf der Brühl bei dem Aufstiegsspiel eine ähnlich grossartige Stimmung herrschen wie vor wenigen Wochen beim Cup-Halbfinal gegen Mutschellen. Die Sarmenstorfer werden jedenfalls voller Elan nach Brugg reisen. Ihr Ziel ist klar: «Wir wollen aufsteigen», so Trainer Christoph Illi.