Sommer-«Gmeind» in Sarmenstorf
Die Einwohner sind mit den Traktanden des Gemeinderates einverstanden. Alles wurde durchgewunken. Zum Schluss erklärte Gemeinderat Matthias Fricker, wie es um den Beitrag zur Spitex steht.
Es ist ein Novum in ...
Sommer-«Gmeind» in Sarmenstorf
Die Einwohner sind mit den Traktanden des Gemeinderates einverstanden. Alles wurde durchgewunken. Zum Schluss erklärte Gemeinderat Matthias Fricker, wie es um den Beitrag zur Spitex steht.
Es ist ein Novum in Sarmenstorf: Zum ersten Mal fand die «Ortsbürgergmeind» vor der Einwohnergemeindeversammlung statt. «Zumindest wie ich informiert bin», sagt Gemeindeammann Meinrad Baur. Gleich zu Beginn der Versammlung spricht er dem Frauenverein einen besonderen Dank aus: Sie haben sich trotz Frauenstreik dazu bereit erklärt, sich um die Verpflegung nach der Versammlung zu kümmern. «Einfach grossartig, was sie da auf die Beine stellen», so Baur.
Insgesamt hatten sich 88 Stimmberechtigte von 1974 in der Mehrzweckhalle eingefunden. Für sie ist klar: Die Selbstfinanzierung der Gemeinde ist nach wie vor ein Sorgenkind. «Tendenziell geht der Steuerfuss eher nach oben als nach unten», so Baur. Zwar steigt die Einwohnerzahl der Gemeinde stetig, die 3000 sind bald erreicht. Das spürt vor allem die Verwaltung. «Die Pensen sind komplett ausgeschöpft», so Baur. 800 Stellenprozent sind es aktuell. Und wo mehr Einwohner leben, fällt auch mehr Arbeit an. Aus diesem Grund will die Gemeinde eine ganze Stelle dazuschaffen. Der Vorteil: Somit könnten männliche Lehrabgänger vor der RS mehr Erfahrung sammeln. Gleiches gilt auch für die weiblichen Angestellten. Das sehen auch die Einwohner so und genehmigen die Schaffung der Stelle einstimmig. Genau wie die weiteren Traktanden.
Enormer Anstieg der Kosten
Eine wichtige Information hält Gemeinderat Matthias Fricker bereit. Die Spitex Oberes Seetal ist in Sarmenstorf schon länger ein Thema. Fricker bringt die Bevölkerung auf den neusten Stand. Vor zwei Jahren wurde der Pro-Kopf-Beitrag auf 30.50 Franken festgelegt. Dieser sollte auf das Jahr 2018 um sechs Franken angehoben werden. «Der Gemeinderat Sarmenstorf und jener von Meisterschwanden hat diese Erhöhung abgelehnt», erinnert Fricker. Schliesslich musste ein Schlichtungsverfahren eingeleitet werden. Bei diesem einigte man sich auf einen Pro-Kopf-Beitrag von 34.50 Franken plus maximal zwei Franken Restkosten. «Im Schlichtungsverfahren wurden vier Punkte definiert, davon ist einer erledigt worden.»
Kosten steigen erneut
Doch die Kosten sollen erneut steigen. Wenn es nach der Spitex geht. In diesem Jahr soll der Pro-Kopf-Beitrag erneut um fast sechs Franken angehoben werden. Die Begründung der Spitex: der Anstieg des Stundenansatzes für die ambulante Psychiatrie. «Auch hier lehnen der Gemeinderat Sarmenstorf und Meisterschwanden die Erhöhung ab», so Fricker. Er stellt klar: «Wir sind mit der Arbeit der Spitex sehr zufrieden. Aber die ansteigenden Beiträge machen uns Sorgen.» Zum Vergleich: Der Pro-Kopf-Beitrag der Spitex Unteres Bünztal liegt bei 29.50 Franken. «Unseres Erachtens ist die geringe Grösse der Spitex ein wichtiger Grund für die hohen Kosten.» Der Gemeinderat fordert daher, eine Fusion mit anderen Organisationen zu prüfen. Wie es da weitergeht, ist bislang unklar. Fricker verspricht: «Ich werde euch auf dem Laufenden halten.» --chg