Unterwegs in neuem Berufsfeld
17.05.2019 SpitexDie angehende Rettungssanitäterin Vanessa Zimmermann absolviert ein Praktikum in der Spitex
Normalerweise ist sie mit Blaulicht unterwegs zu den Patienten. Während ihres Praktikums bei der Spitex Freiamt kann sie sich etwas mehr Zeit nehmen. Das gefällt ...
Die angehende Rettungssanitäterin Vanessa Zimmermann absolviert ein Praktikum in der Spitex
Normalerweise ist sie mit Blaulicht unterwegs zu den Patienten. Während ihres Praktikums bei der Spitex Freiamt kann sie sich etwas mehr Zeit nehmen. Das gefällt Vanessa Zimmermann. «Den Einsatz hier werde ich in guter Erinnerung haben», sagt sie.
Chregi Hansen
Vanessa Zimmermann hat nach der Schule eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Doch ihrem Beruf blieb sie nicht lange treu. «Es war schon immer mein Wunsch, mit Menschen zu arbeiten und ihnen in besonderen Situationen zu helfen. Und auch medizinische Themen haben mich schon früh interessiert», sagt die junge Waltenschwilerin.
Derzeit absolviert sie die Ausbildung zur Rettungssanitäterin. «Das ist genau das, was ich wollte», sagt sie mit einem Strahlen im Gesicht. Die praktische Erfahrung erhält sie beim Rettungsdienst in Wohlen, der Unterricht findet in Zofingen statt. Und während der dreijährigen Ausbildung muss sie mehrere Praktika absolvieren. Noch bis Ende Woche ist sie in der Spitex Freiamt tätig. «Wir bieten immer wieder Praktikumsplätze an für Lernende und Studierende aus verschiedenen Berufsgattungen. Das sind immer spannende Begegnungen – für beide Seiten», erklärt Geschäftsleiterin Christine Kaspar Frei.
Menschen in ihrem eigenen Umfeld erleben
Das bestätigt Vanessa Zimmermann. «Der Einblick in den Alltag der Spitex ist interessant», sagt die 23-Jährige. Das Praktikum empfindet sie darum auch nicht als ein Muss, sondern als Bereicherung. «Als Rettungssanitäter endet unser Auftrag normalerweise am Eingang des Spitals, hier bei der Spitex helfen wir den Menschen in ihrem gewohnten Zuhause, nachdem sie aus dem Spital zurückgekehrt sind. Und wir treffen sie mehrfach und nicht nur einmal.» So konnte sie einiges Neues lernen, beispielsweise die Wundversorgung oder die Pflege von Patienten. «Andere Arbeiten wie beispielsweise das Messen des Blutdruckes kannte ich schon.»
Zimmermann hat sich bewusst für ein Praktikum in der Spitex entschieden. «Ich hätte auch eines in einem Altersheim absolvieren können. Aber es hat mich gereizt, Einblicke in diesen Bereich zu bekommen», erklärt sie. Sie fühlt sich auch gut aufgenommen im Team. Und der Berufsalltag ist abwechslungsreich. «Hier folgt ein Auftrag dem anderen. Bei der Rettungssanität haben wir ab und zu auch Leerzeiten», sagt sie.
Den Traumberuf gefunden
Trotzdem ist sie froh, wenn sie wieder zu ihrer eigentlichen Ausbildung zurückkehren kann. «Nach der Schule wusste ich nicht genau, was ich wollte. Darum habe ich das KV gemacht. Inzwischen weiss ich genau, das ist mein Job.» Menschen in Notfällen zu Hilfe eilen, das motiviert die junge Waltenschwilerin. «Als das erste Mal der Alarm losging, war ich schon nervös. Aber man gewöhnt sich daran», erzählt sie. Auch an das schnelle Fahren mit Blaulicht hat sie sich gewöhnt, sitzt inzwischen auch selber hinter dem Steuer. Und muss da voll konzentriert sein, denn nicht jeder macht der Ambulanz Platz. «Aber nicht jeder Einsatz ist ein Notfall», relativiert sie, «es gibt auch ganz normale Transporte.»
Der Rettungsdienst Neeser muss an sieben Tagen pro Woche und 24 Stunden pro Tag einsatzbereit sein. Das bedeutet auch viel Schichtdienst. Und Zeit, die man mit Warten verbringt. «Wir nutzen diese Zeiten für Übungen oder die Überprüfung des Materials.» Das ist wichtig, schliesslich weiss man nie, was einen am Unfallort erwartet. Die Ausbildung ist dementsprechend umfangreich. «Es braucht gutes und umfassendes Wissen, um im Notfall richtig zu reagieren», sagt Zimmermann. Dazu tragen auch die verschiedenen Pratika bei, etwa in der Notrufzentrale oder in der Notfallstation eines Spitals. Und auch die Zeit bei der Spitex trägt sicher zur umfassenden Ausbildung bei. Auch wenn sich Vanessa Zimmermann jetzt schon darauf freut, wieder mit Blaulicht unterwegs zu sein.