65 Feuerwehrleute wurden in Muri zu Unteroffizieren ausgebildet
Eine ganze Woche waren sie in Muri unterwegs. Sie probten für den Ernstfall – für Brandfälle, für Überschwemmungen und noch vieles mehr. Am kantonalen Gruppenführerkurs für zukünftige Unteroffiziere ...
65 Feuerwehrleute wurden in Muri zu Unteroffizieren ausgebildet
Eine ganze Woche waren sie in Muri unterwegs. Sie probten für den Ernstfall – für Brandfälle, für Überschwemmungen und noch vieles mehr. Am kantonalen Gruppenführerkurs für zukünftige Unteroffiziere wurden die Feuerwehrleute in Theorie und Praxis ausgebildet.
Annemarie Keusch
Zwölf Posten auf engstem Raum. Die Energiereserven der Teilnehmenden und der Kursleitenden waren gegen Ende der Woche fast aufgebraucht. Im Murimoos machten sie den Abschluss des Kurses. «Es ist ideal hier», sagt Leiter Ruedi Indermühle. Weil sie zu Fuss verschieben können, geht wenig Zeit verloren. Und interessant ist der Tag nicht nur für die Feuerwehrleute. Der Feuerwehrkurs bringt Abwechslung in den Alltag der Murimoos-Bewohner.
Dass die Feuerwehr auf dem Gelände des Murimoos übt, rief bei Geschäftsleiter Michael Dubach keine Bedenken hervor. Die Reaktionen der Bewohner zeigte es: grosses Interesse anstatt Ablehnung. Es war ein Zusammenspiel zwischen dem Murimoos und der Feuerwehr. Beispielsweise dann, als eine Horde Schafe ausbüxte und mit vereinten Kräften wieder eingefangen wurde. «Die Feuerwehr hilft immer», meint Thomas Strebel, Kommandant der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+.
Einsatzbereitschaft nicht gefährdet
Dass einer der drei kantonalen Kurse dieses Jahr in Muri stattfand, ist kein Zufall. «Es braucht immer verantwortliche Feuerwehrinstruktoren vor Ort», erklärt Indermühle. Reto Kaufmann übernahm diese Aufgabe seitens der Stützpunktfeuerwehr Muri+. Auch sonst sei Muri laut Leiter Indermühle ideal. Die Infrastruktur im Dorf sei top, auch Übernachtungsmöglichkeiten für die 65 Kursteilnehmenden stehen zur Verfügung. Thomas Strebel ist überzeugt, dass die Situation gegenseitig gewinnbringend ist. «Schliesslich mussten alle auch verköstigt werden. Und das passierte in den lokalen Restaurants.»
Eine Materialschlacht sei es, meint Thomas Strebel. Fahrzeuge beispielsweise werden von regionalen Feuerwehren ausgeliehen. Einiges Material stellt die Aargauische Gebäudeversicherung zur Verfügung, der Rest kommt von den umliegenden Feuerwehren der Region. Indermühle und Strebel betonen, dass die Einsatzbereitschaft deswegen keinesfalls gefährdet sei.
Ferien nehmen für Feuerwehrkurs
An total sechs Kurstagen liessen sich die Angehörigen der Feuerwehren aus dem ganzen Kanton zu Unteroffizieren ausbilden. Konkret heisst das, dass sie in ihren Feuerwehren künftig als Gruppenführer und als Ausbildner eingesetzt werden können. «Zehn Prozent beträgt der Anteil an Frauen», sagt Ruedi Indermühle. Noch nicht lange als selbstverständlich angesehen, sei dies heute aber kein Thema mehr.
Ein grösseres Thema ist der Kadernachwuchs. Laut Indermühle habe es davon nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. «Wegen der beruflichen Situation ist es für viele schwieriger geworden, sich zum Feuerwehrkadermitglied ausbilden zu lassen», weiss er. Für den Kurs in Muri mussten die Teilnehmenden Überzeit oder Ferien hergeben. «Natürlich werden sie von ihrer Ortsfeuerwehr entschädigt, aber trotzdem.»