Rudern: Freiämterin gewinnt Ruderregatta

Eigentlich ist die 41-jährige Murianerin Annick Kohler nicht mehr im Spitzensport tätig. Am vergangenen Wochenende entschied sie sich für eine Teilnahme an der Ruderregatta – und gewann überraschend.

Nachdem die Murianer Ruderin Annick Kohler letztes Jahr zum Ruderchef des Ruderclubs Hallwilersee gewählt wurde und somit mit der Aufgabe beschäftigt war, den Ruderclub auf «Vordermann» zu bringen, entschied sie sich im letzten Jahr, sich vorwiegend um ihr eigenes Ruderstudio in Muri und den Ruderclub Hallwilersee zu kümmern. Ihr Engagement im Leistungssport stellte sie zurück und pausierte.

Auch dieses Jahr wollte die 41-Jährige nicht aktiv an den nationalen Ruderregatten teilnehmen. Nachdem nun aber mit Julia Gisler eine ebenfalls erfahrene Ruderin zum Ruderclub Hallwilersee dazustiess, juckte es die beiden Frauen derart stark, dass sie sich spontan entschieden, an der nationalen Ruderregatta in Cham vom vergangenen Wochenende teilzunehmen.

Kein Training gemeinsam

Im Bewusstsein, dass an diesem Rennen wohl kaum eine Medaille zu holen sein wird, stiegen sie zum ersten Mal gemeinsam ins Boot – ohne jemals ein gemeinsames Training absolviert zu haben. Das Teilnehmerfeld war hochdekoriert und die Medaillenplätze eigentlich bereits vor dem Rennen verteilt. Doch dank der Erfahrung beider Ruderinnen, einem enormen Siegeswillen und der richtigen Renntaktik leuchtete im Ziel überraschend auf dem ersten Platz das Boot des Ruderclubs Hallwilersee zeitgleich mit dem Boot der Renngemeinschaft Seeclub Luzern/Ruderclub Reuss auf. Was für ein sensationelles Rennen für Annick Kohler und ihre Siegespartnerin. Ob es weitere Auftritte an nationalen Ruderregatten gibt, ist ungewiss – aber nach diesem Sieg wahrscheinlich. --zg