Das Open Air «Muri Nights» wird vorläufig nicht mehr stattfinden
Jeweils vor den Sommerferien gab es seit vielen Jahren einen fixen Eintrag in der Freiämter Veranstaltungsagenda. Es war Zeit für «Muri Nights» – das ...
Das Open Air «Muri Nights» wird vorläufig nicht mehr stattfinden
Jeweils vor den Sommerferien gab es seit vielen Jahren einen fixen Eintrag in der Freiämter Veranstaltungsagenda. Es war Zeit für «Muri Nights» – das Murianer Open Air auf dem Klosterhof. Damit ist jetzt Schluss.
Was ursprünglich als cineastischer Saisonabschluss des veranstaltenden Filmklubs Kino Mansarde begann, entwickelte sich über die letzten Jahre als eigenständige Veranstaltungsform. Der Mix aus Open-Air-Film, Comedy und Livemusik zog sich durch die Jahre. «Es war eine tolle Zeit mit vielen eindrücklichen Momenten», sagt OK-Präsidentin Bettina Erni. Nun zieht das OK zusammen mit dem Team des Filmklubs einen Schlussstrich. «Die vielen positiven Rückmeldungen von den Festival-Besuchern waren jeweils die Belohnung für die harte Arbeit in der Vorbereitung und für den Einsatz des gesamten Teams in der Durchführung.»
Tickets immer spontaner gekauft
In Muri gaben sich so über Jahre grosse internationale Acts wie Manfred Mann, Candy Dulfer oder nationale Grössen wie «Züri West» oder zuletzt Philipp Fankhauser das Mikrofon in die Hand.
«Rückblickend über die letzten Events sind die Anforderungen an Bühnentechnik und Auflagen an uns als Veranstalter stark angestiegen – und die Kosten hierfür ebenso. Unsere Partner für Veranstaltungstechnik haben uns hier in den letzten Jahren so gut sie konnten unterstützt», sagt Thomas Haller, im OK unter anderem zuständig für den technischen Bereich. Die strukturelle Veränderung der Musikindustrie und die immer grössere Bedeutung von Konzerteinnahmen für Bands und Künstler führten in den letzten Jahren zu stark gestiegenen Gagenforderungen.
Zuschauerzahlen unter den Erwartungen
Demgegenüber hat sich der Ticket-Vorverkauf ebenfalls sehr verändert. «Früher war ein guter Vorverkauf die Schlechtwetter-Versicherung für uns und es gab eine höhere Planungssicherheit. Jedoch läuft gerade in den Sommermonaten kulturell sehr viel in der Region. Hinzu kommt, dass sich Besucher tendenziell immer kurzfristiger entscheiden. Tickets werden dann spontaner gekauft», betont Edgar Habich, ebenfalls OK-Mitglied.
Trotz eines attraktiven Programms blieben die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren unter den Erwartungen des Veranstalters.
Darüber hinaus wurde die Belastung für das gesamte Filmklub-Team und die viele benötigten freiwilligen Helferinnen und Helfer während dem Auf- und Abbau wie auch während der Durchführung von «Muri Nights» grösser.
Hintertür offen lassen
Das Team des Filmklubs Kino Mansarde hat nun schweren Herzens an einer Sitzung die Einstellung von «Muri Nights» beschlossen. Eine Hintertür soll jedoch offenbleiben. Thomas Haller sagt dazu: «Grundsätzlich möchten wir betonen, dass wir gegenüber Vorschlägen interessierter Vereine offen sind. Vielleicht kann auf diesem Weg ein neuer kultureller Event entstehen und sich wieder etablieren.» --red
Interessenten können sich an Thomas Haller, haller@kinomansarde.ch, wenden.