«Wir sind ausverkauft»
18.04.2019 MutschellenMEGA19: Interview mit OK-Präsident Peter Spring, Widen
In einer Woche beginnt die viertägige Leistungsschau des Gewerbes auf dem Areal der Kreisschule Mutschellen. «Wir haben für Jung und Alt sehr viel vorbereitet», sagt ...
MEGA19: Interview mit OK-Präsident Peter Spring, Widen
In einer Woche beginnt die viertägige Leistungsschau des Gewerbes auf dem Areal der Kreisschule Mutschellen. «Wir haben für Jung und Alt sehr viel vorbereitet», sagt OK-Präsident Peter Spring.
Erika Obrist
Weshalb besuchen Sie als Privatperson Gewerbeausstellungen?
Peter Spring: Beruflich war ich an vielen Messen. Auch Gewerbeausstellungen in der Region besuche ich gerne. An solchen Veranstaltungen kann ich Leute treffen, die ich sonst nicht oft sehe. Ich geniesse die Geselligkeit und ich staune immer wieder, wie viel Ausstellerinnen und Aussteller sowie Helferinnen und Helfer alles unternehmen, um in der Region einen Anlass für die ganze Bevölkerung auf die Beine zu stellen.
Was ist Ihnen von der letzten MEGA besonders in Erinnerung geblieben?
Ich möchte keinen einzelnen Punkt herausheben. Vielmehr hat mich das Gesamtpaket beeindruckt. Die Ausstellung war attraktiv und sehr interessant.
Worauf freuen Sie sich im Hinblick auf die MEGA19 am meisten?
Aus Sicht des Organisators ist die spannendste Frage: Was findet beim Publikum und den Ausstellern am meisten Resonanz? Wir haben im OK sehr viel vorbereitet für Jung und Alt, und wir können nur hoffen, dass wir damit auch den Nerv des Publikums getroffen haben.
Worauf hat das OK bei der Vorbereitung der Ausstellung besonders Wert gelegt?
Wir haben unsere Tätigkeit darauf ausgerichtet, dass die Ausstellerinnen und Aussteller im Mittelpunkt stehen. Die MEGA ist in erster Linie eine Gewerbemesse, die zusammen mit dem Rahmenprogramm zu einem Volksfest werden soll. Deshalb haben wir beim Zusammenstellen des Rahmenprogramms darauf geachtet, dass alle Generationen auf ihre Kosten kommen. Kurz: Wir wollen alle ansprechen mit unserem Angebot.
Wie verlief die Zusammenarbeit im OK?
Da muss ich allen Mitgliedern ein grosses Kompliment aussprechen. Jeder ist ein Spezialist in seinem Ressort und jeder hatte eine gewisse Autonomie in seinem Aufgabengebiet. Erfreulich ist, wie viele Vorschläge von allen eingegangen sind. Letztlich war es eine Freude, aus den vielen Ideen ein interessantes Gesamtpaket zu schnüren. Schön ist, dass sich auch junge Unternehmer im OK engagieren – diese sind die nächste Generation der MEGA-Macher. Obwohl sie im eigenen Geschäft stark eingebunden sind, setzen sie sich in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit ein.
Was bietet das OK den Ausstellerinnen und Ausstellern?
Mit dem Gesamtpaket, das wir geschnürt haben, hoffen wir, möglichst viele Leute auf das Ausstellungsgelände zu bringen. Je mehr Leute die Messe besuchen, desto mehr Kontakte können die Ausstellerinnen und Aussteller im direkten Gespräch am Stand knüpfen. Realistisch betrachtet, kommen die Besucherinnen und Besucher nicht nur wegen der Ausstellerinnen und Aussteller an die MEGA. Deshalb ist ein abwechslungsreiches Rahmen- und Unterhaltungsprogramm notwendig. Aber jeder, der aufs Kreisschulareal kommt, wird sich auch die Ausstellung anschauen.
Wer finanziert diesen riesigen Aufwand?
Wir haben ein Budget von rund 600 000 Franken. Finanziert wird dieses durch die Ausstellerinnen und Aussteller, durch Sponsoren und durch Einnahmen aus der Gastronomie. Weitere Einnahmen haben wir kaum, denn sämtliche Veranstaltungen im Rahmen der MEGA sind für die Besucherinnen und Besucher kostenlos. Mit einer Ausnahme: Fürs Parkieren der Autos muss man bezahlen.
Der Mutschellen ist vor allem als Wohnregion bekannt. Welche Bedeutung hat das Gewerbe?
Viele Leute wissen nicht, wie viele Unternehmen hier ansässig sind. Auch bei mir war es anfangs so. Wir haben zwar keine Grossbetriebe auf dem Mutschellen, aber es hat überraschend viele Betriebe, die man oft nicht kennt. Gerade für diese Betriebe ist es wichtig, dass sie sich an der MEGA zeigen können.
Wie einfach oder schwierig war es, den Ausstellungsplatz zu besetzen?
Die Mitglieder des Gewerbevereins bilden den Sockel. Von daher war rasch ein grosser Teil der Ausstellungsfläche vergeben. Inzwischen haben wir 140 Aussteller, damit sind wir ausverkauft. In den letzten Tagen sind noch vier Anfragen eingegangen; diesen Bewerbern mussten wir absagen. Es ist schön, dass solche Leistungsschauen des Gewerbes noch gefragt sind im Zeitalter des Internets. Einige grössere Messen gibt es nicht mehr. Nicht vergessen werden darf der Aufwand, den die Ausstellerinnen und Aussteller betreiben. Von daher freut es mich enorm, dass wir mit der MEGA dem Gewerbe eine Plattform bieten können.
Worauf hat das OK bei der Auswahl der Gastregion geachtet?
Wir haben verschiedene Tourismusregionen angefragt und auch einige Absagen erhalten. Dank persönlicher Kontakte sind wir dann auf die Region Emmental gestossen. Diese wird sicher einen äusserst sympathischen Auftritt haben mit ihrer Käserei, dem Kuhmelken, dem Beizli und dem ländlichen Brauchtum wie Fahnenschwingen und Alphornklängen. Dies alles trägt zur Bereicherung der Ausstellung bei.
Weshalb finden an einer Gewerbeausstellung Podiumsdiskussionen zu politischen Themen statt?
Eine Leistungsschau des Gewerbes muss in die Zukunft gerichtet sein. Da spielen die politischen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Deshalb haben wir uns im OK überlegt, welche Themen uns heute und in Zukunft beschäftigen. Dann haben wir fünf Themen festgelegt und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gesucht, die etwas zu diesen Themen zu sagen haben.
Wie verlief die Suche nach diesen Persönlichkeiten?
Da kommenden Oktober eidgenössische Wahlen stattfinden, haben Politikerinnen und Politiker rasch zugesagt. Vertreter von Wirtschaft und Gesellschaft waren erfreulicherweise auch rasch gefunden. Am schwierigsten war es, Frauen zum Mitmachen zu bewegen. Nun können wir im OK erfreut feststellen, dass es uns gelungen ist, Frauen und Männer mit Ausstrahlung bei uns an den Podien zu haben. Ich hoffe, dass viele Leute interessiert, wie diese Persönlichkeiten die Zukunft sehen.
In einer Woche öffnet die MEGA ihre Türen. Was bleibt noch zu tun?
Den grössten Aufwand in den letzten Tagen vor der Eröffnung hat das Ressort Bau. Ansonsten sind wir bis auf kleine Details, die noch zu regeln sind, bereit.
Was muss erfüllt sein, damit Sie am Ende der Ausstellung ein positives Fazit ziehen können?
Vorausschicken möchte ich, dass es Spass gemacht hat, zusammen mit den Mitgliedern des Organisationskomitees die Idee der Messe zu entwickeln und umzusetzen. Hoffentlich haben die Besucherinnen und Besucher ebenso viel Spass an den vier Messetagen.
Erfolgreich war die Leistungsschau des Gewerbes, wenn die Ausstellerinnen und Aussteller am Sonntagabend bei Feierabendbier und Wienerli sagen, dass es anstrengend war, aber dass sich der Einsatz gelohnt hat.