Showdown oder goldene Ananas?
22.03.2019 SportFussball, 2. Liga interregional: Eagles Aarau – Muri (Sa, 18.15 Uhr)
Nach hinten abgesichert, nach vorne wird es schwierig. Greift Muri die Spitzenpositionen an oder schiebt das Team in dieser Saison eine ruhige Kugel? Nach dem 2:0-Sieg gegen ...
Fussball, 2. Liga interregional: Eagles Aarau – Muri (Sa, 18.15 Uhr)
Nach hinten abgesichert, nach vorne wird es schwierig. Greift Muri die Spitzenpositionen an oder schiebt das Team in dieser Saison eine ruhige Kugel? Nach dem 2:0-Sieg gegen Spitzenteam Pajde scheinen die Klosterdörfler im Hoch.
Die goldene Ananas, ein fiktiver Preis, der für einen Wettbewerb mit eigentlich irrelevantem Ausgang vergeben wird. Der Begriff wird vor allem im Fussball häufig verwendet. Yanick Hofer, der Torhüter des FC Muri, hatte bereits vor Rückrundenstart Gebrauch davon gemacht. Der FC Muri lag damals als Sechstplatzierter sieben Punkte hinter Leader Dietikon – und hatte das Spiel gegen das Zweitplatzierte NK Pajde vor sich. Doch im Spiel gegen Pajde zeigte die Mannschaft, dass sie durchaus noch ein Wörtchen mitzureden hat. Muri schlug die Kroaten aus Möhlin mit 2:0 und hatte die Partie über weite Strecken unter Kontrolle. Der Rückstand beträgt nach dem Spiel immer noch sieben Punkte, der Tabellenrang ist auch derselbe. Doch kann der FC Muri nach diesem Spiel noch behaupten, dass es in dieser Rückrunde um nichts mehr geht?
«Gewisse Euphorie ist da»
«Das Ziel ist nach wie vor, unter die ersten drei zu kommen», sagt Captain Sandro Streuli. Das habe sich auch nach dem letzten Spiel nicht geändert. Auch Trainer Miodrag Dedic unterstreicht diese Zielsetzung. Er sagt aber auch: «Es macht natürlich Mut, wenn du so ein Spiel abliefern kannst wie gegen Pajde. Man sieht, dass wir eine grosse spielerische Qualität in der Mannschaft haben.» Ideale Voraussetzungen also, um doch noch einmal anzugreifen. «Wir wollten nie nicht angreifen», relativiert Streuli. «Der Rückstand auf die Plätze eins bis drei war nie sonderlich gross.»
Momentan sind es zwei Punkte auf Platz drei und sieben auf Platz eins. Damit für den FC Muri in dieser Saison am Ende nicht die goldene Ananas resultiert, müsste Leader Dietikon mehrmals stolpern. Ist das zu erwarten? «Man kann es nur hoffen», sagt Yanick Hofer. «Dietikon hat eine sehr solide Vorrunde gespielt und wenig Punkte liegen lassen. Wir müssen die perfekte Rückrunde spielen und Dietikon muss einige Male patzen.»
Wieder ein Spitzenkampf
Der Sieg gegen NK Pajde habe der Mannschaft gutgetan, sagt Goalie Hofer: «Natürlich ist eine gewisse Euphorie da. Aber es sind sieben Punkte. Es müsste viel passieren, dass Dietikon so oft stolpert.» Was die Limmattaler machen, können die Murianer sowieso nicht beeinflussen. Für sie gilt es, sich auf ihre Spiele zu konzentrieren.
Am Samstag spielen sie auswärts gegen Aufsteiger Eagles Aarau auf Kunstrasen (18.15 Uhr). Eine Mannschaft, die erst vor sechs Jahren gegründet wurde, innerhalb dieser Zeit von der 5. bis in die 2. Liga interregional vorgedrungen ist – und in der Tabelle aktuell vor Muri liegt.
Das Hinspiel gewann Muri mit 3:1 zu Hause im Brühl. Beim Rückspiel im Aarauer Schachen dürfte es schwieriger werden: Stichwort Kunstrasen. «Das sind wir uns nicht gewohnt», sagt Trainer Dedic. «Es wird sicher hart», sagt Goalie Hofer.
Die Hoffnung auf den grossen Showdown
Klar ist: Spielen die Murianer gegen Eagles Aarau so wie gegen NK Pajde, dann werden sie auch dieses Spiel gewinnen. Die Woche darauf kommt mit Schöftland ein defensivorientierter und mühsamer Gegner ins Brühl. «Diese beiden Spiele werden zeigen, was diese Saison noch möglich ist», sagt Captain Streuli. Das Direktduell mit Leader Dietikon ist das zweitletzte Spiel der Saison.
Denkt man beim FC Muri schon daran? Teilweise. «Ich wusste gar nicht, dass es das zweitletzte Spiel ist. Wir dürfen noch nicht so weit denken. Wir müssen uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren», sagt Dedic. «Das Spiel ist noch weit weg», sagt Streuli. Goalie Hofer sieht es anders: «Klar denkt man daran. Solange es rechnerisch möglich ist, hoffst du auf den grossen Showdown.» Aber auch er fügt an: «Wir fahren jedoch besser, wenn wir von Spiel zu Spiel zu schauen.»
Der grosse Showdown oder die goldene Ananas? Auf jeden Fall will der FC Muri die Frage möglichst lange offenlassen. --yf