BRIEF AUS THAILAND
26.03.2019 MeinungenFerien in Kambodscha
Rolf Maurer, Chiang Mai.
Sie wissen ja bestimmt, dass Pensionierte immer wenig Zeit haben. Das ist auch bei mir nicht anders. Also habe ich ein «Ferienreisli» geplant, um mich vom gewaltigen ...
Ferien in Kambodscha
Rolf Maurer, Chiang Mai.
Sie wissen ja bestimmt, dass Pensionierte immer wenig Zeit haben. Das ist auch bei mir nicht anders. Also habe ich ein «Ferienreisli» geplant, um mich vom gewaltigen «Rentnerstress» zu erholen.
Ich habe mich entschieden, für eine Woche nach Kambodscha zu reisen.
Die Reise war von der Distanz her etwas weit, aber aufgeteilt auf zwei Autotage machbar. Der dritte Tag war für den Grenzübertritt und die Weiterreise vom Grenzort Poi Pet nach Siem Reap reserviert – ganze 150 Kilometer – mit dem Taxi. Die anfallenden Taxikosten waren mit etwa 40 Dollar extrem günstig.
Kambodscha, seinerzeit auch in den Vietnamkrieg involviert, ist eher ein karges Land mit sehr viel Raum, aber wenig Wirtschaft und Infrastruktur. Siem Reap, die Stadt mit dem «Angkor Wat», den alten Tempelanlagen, ist wohl zu 90 Prozent in Touristenhand und hat etwa 135 000 Einwohner.
Laut Angaben des Siem Reap Tourist-Office haben im letzten Jahr etwa zwei Millionen Touristen diese alten Tempel besucht. Viele Hotels in allen Kategorien stehen den Gästen aus aller Welt zur Verfügung.
Sehr gewöhnungsbedürftig war aber die Art der Bezahlung. Es konnte nur in Dollar bezahlt werden. Das Rückgeld bei weniger als einem Dollar gab es aber nur in der einheimischen Währung Riel.
In Kambodscha gibt es fast alles zu kaufen. Das Essen war ganz akzeptabel, aber nicht so gut wie in Thailand. Und der Verkehr ist halt wie überall in Asien sehr chaotisch.
Die Sehenswürdigkeiten sind grandios, aber (wohl aus Geldmangel) nicht sehr gepflegt. Trotz allem waren es gute und erholsame Tage, mit dem kleinen Abstrich, dass die Wiedereinreise nach Thailand mit einer Wartezeit von über drei Stunden eher mühsam war.
Zurück in Thailand. Im Jahr 2014 wurde die Militärregierung «eingesetzt». Die letzen offiziellen Wahlen fanden 2011 statt, damals wurde Frau Yingluck (die Schwester eines früheren Premierministers)rechtsgültig gewählt. Doch die Lady wurde wegen Korruptionsverdacht angeklagt, verurteilt, des Amtes enthoben und schliesslich 2014 vom Militär gestürzt. Nun, da sich Thailand in den vergangenen paar Jahren doch als politisch einigermassen stabil erwiesen hat, entschied die Militärregierung, für Februar dieses Jahres freie Wahlen an zusetzen.
Dumm war dann, dass anscheinend die Administration noch nicht bereit war, um solche Wahlen durchzuführen. So mussten die angesetzten Wahlen um einen Monat verschoben werden.
Nun sollen diese Wahlen Ende März stattfinden. Die verschiedenen Parteien sind nun dran, die Werbetrommel zu rühren, um eigene Stimmen zu generieren.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind die vielen Pick-ups, die mit allergrössten Lautsprecheranlagen bestückt sind, durch die Strassen schleichen und stundenlang in Endlosschlaufen das entsprechende Parteiprogramm mit den zur Wahl stehenden Personen anpreisen.
Rolf Maurer ist in Sarmenstorf aufgewachsen und lebt in Chiang Mai, Thailand. Er erzählt von seinem Leben und hält seine Gedanken als Auslandschweizer fest.