900 Sträucher gepflanzt
29.03.2019 EggenwilSchüler helfen beim Hochwasserschutz mit
Vor elf Jahren startete die Projektierung für den Eggenwiler Hochwasserschutz. Jetzt wirkten die Eggenwiler Schüler bei der Umgebungsbepflanzung des renaturierten Ibisguetbachs ...
Schüler helfen beim Hochwasserschutz mit
Vor elf Jahren startete die Projektierung für den Eggenwiler Hochwasserschutz. Jetzt wirkten die Eggenwiler Schüler bei der Umgebungsbepflanzung des renaturierten Ibisguetbachs mit.
Roger Wetli
«Ihr habt heute eine sehr wichtige Aufgabe vor euch», betonte Gemeindeammann Roger Hausherr, an die Schüler gewandt. «Ihr werdet den Ibisguetbach mitgestalten und bepflanzen, wie ihr vielleicht auch ein Aquarium einrichtet.» Der Bach werde damit ein Teil von ihnen. «In vielen Jahren werdet ihr stolz euren eigenen Familien sagen können, dass ihr diese Sträucher gepflanzt hab.»
Fünf verschiedene Straucharten
Ausgestattet waren die 80 Schülerinnen und Schüler mit Schaufeln, Kesseln und Gartenkrallen. Diese hatten sie von zu Hause mitgenommen. Die beiden Förster David Buholzer und Julian Salt zeigten den Schülern, wie man die Pflanzen richtig setzt. Begleitet wurden sie vom Eggenwiler Bauamt, vom Natur- und Vogelschutzverein und von Pro Natura. Fünf verschiedene Straucharten lagen bereit: Gemeiner Schneeball, Gemeines Geissblatt, Faulbaum, Pfaffenhütchen und Kreuzdorn. Die Schüler bildeten selbstständig kleine Gruppen und begannen sofort, kleine Löcher zu graben. «Bitte haltet die Wurzeln vor dem Einpflanzen kurz in den Bach», ermahnte David Buholzer. Das Wasser wurde aber auch benötigt, um die fertig eingeschlagenen Sträucher feucht zu halten.
Sträucher sorgen für Schatten
Die Lehrer waren ob dem Tempo ihrer Schützlinge positiv überrascht. «Einige Schüler haben das vorher wohl noch nie gemacht», mutmasste eine Lehrerin. «Umso erstaunlicher ist es, mit welchem Eifer sie bei der Sache sind.» Auch Patrick Blétry von der Porta AG ist begeistert. Er hat die Ibisguetbach begleitet. «Es ist toll, welche Energie die jungen Leute hier einbringen.
Damit die Schüler wussten, was sie tun, wurden alle Klassen zwei Tage zuvor von Christoph Flory von Pro Natura besucht. «Was ist speziell an einem Bach?», fragte er. «Es hat mehr Steine als in einem See», mutmasste ein Schüler. «Es hat weniger Wasser», sagte eine Schülerin. Entscheidend sei bei Bächen, dass in ihnen das Wasser im Vergleich zu Seen und Teichen fliesse. «Trotzdem kann in heissen Sommern die Wassertemperatur stark ansteigen. Damit haben viele Lebewesen Mühe», so Flory. «Damit es kühler bleibt, pflanzen wir Sträucher, die dann Schatten spenden.»
Ekel und Faszination
Der Naturschützer stellte den Schülern verschiedene Bachtiere wie Forellen oder die Wasseramsel vor. Ein mitgebrachter toter Krebs löste bei den Schülern gleichzeitig Ekel und Faszination aus. Auch Feuersalamander besiedeln den Bach. Christoph Flory reichte dazu Plastikmodelle herum. Besonderen Anklang fanden die Bachflohkrebse und der Bodenfisch mit dem Namen «Groppe», die Flory ins Schulzimmer mitgebracht hatte. Er zeigte aber auch eine Weide und erläuterte, dass diese früher für das Flechten von Körben benötigt wurde. Die Schüler hatten sichtlich Spass daran. Wie auch zwei Tage später, als sie mit vollem Elan die fünf Straucharten pflanzten. Der Forst wird in den nächsten Tagen zusätzlich noch ein paar Kopfweiden einschlagen.