Symbiose der Künste
22.01.2019 BünzenJahreskonzert der anderen Art der Musikgesellschaft Bünzen
Die Musikgesellschaft Bünzen überzeugt mit einem hochstehenden und einzigartigen Konzert. Musik und Erzählungen flossen ineinander. Geschichtenerzählerin Irene Briner überzeugte mit ...
Jahreskonzert der anderen Art der Musikgesellschaft Bünzen
Die Musikgesellschaft Bünzen überzeugt mit einem hochstehenden und einzigartigen Konzert. Musik und Erzählungen flossen ineinander. Geschichtenerzählerin Irene Briner überzeugte mit einer spannenden Geschichte über den Musiker Brian.
Joël Gattlen
Wer ist Brian? Das fragten sich wohl viele, als sie die Werbeaktion der Musikgesellschaft Bünzen und von Geschichtenerzählerin Irene Briner in öffentlichen Verkehrsmitteln und am Strassenrand entdeckten. Die Flyer und Plakattafeln boten nur spärliche Informationen und verwiesen auf eine ominöse Person namens Brian, was das Interesse der Leute noch mehr weckte. Nach und nach wurden auf einer eigens kreierten Website weitere Infos aufgeschaltet und brachten allmählich Licht ins Dunkel.
«Wir wollten für dieses Jahr neue Wege beschreiten und dem Publikum ein einzigartiges Konzerterlebnis bieten», erklärt Dirigent Flavio Killer aus Untersiggenthal. «Als wir neue Ideen für das Jahreskonzert sammelten, keimte die Idee auf, musikalisch und erzählerisch einen ganzen Lebenszyklus eines Menschen wiederzugeben. Brian war geboren. Der Protagonist trägt seinen Namen im Übrigen als Hommage an Monty Pythons ‹Das Leben des Brian›.» Dieser hat ausser dem Namen aber sonst nichts mit dem Bünzer Brian gemein.
Nach Wanderunfall um Leben bangen
Die Hauptperson des Konzerts stammt nämlich aus der Feder der Geschichtenerzählerin und Kulturvermittlerin Irene Briner. «Vereinsmitglied Gregor Kuhn ist auf mich aufmerksam geworden, als er meine Erzählungen auf dem Freiämter Sagenweg hörte. Das brachte die Sache ins Rollen», sagt Irene Briner. In der Folge traf sie sich mit Dirigent Killer und schrieb aufgrund der für das Jahreskonzert ausgewählten Musikstücke eine passende Geschichte. «Sogar die Liedtexte flossen in die Arbeit mit ein. Diese hat mir sehr viel Freude bereitet», betont Briner.
Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Herausgekommen ist ein perfekt abgestimmtes Konzerterlebnis mit dem klingenden Namen «Brian – Ein Leben für die Musik». Eine spannende und bewegende Geschichte, kombiniert mit hochstehender Brassmusik. Die Erzählung handelt von der Geburt des Protagonisten Brian, dessen Kindheit und jungen Erwachsenenjahren. Sie schildert seine Liebe zur Musik und zur Musikerin Michelle.
Konzept fand grossen Anklang
Porträtiert werden nicht nur die Sonnenseiten des Lebens, sondern auch Ehekrisen und Schicksalsschläge. Am Schluss muss Brian sogar nach einem Wanderunfall um sein Leben bangen. Doch die Geschichte endet mit einem Happy End. «Das war jedoch nicht immer so. In der ersten Version der Geschichte starb Brian. Im Laufe der Zeit haben wir uns dann aber doch noch umentschieden», verrät Briner.
Eröffnet wurde das Konzert von der Juniorbrassband, geleitet von Markus Steimen. Im Anschluss startete der Hauptakt. Überzeugend waren auch die Solodarbietungen von Simon Zehnder (Cornet), Markus Schneider (Euphonium) und Colin Schär (Cornet). Für gute Unterhaltung sorgte zudem Jungmusiker Jonas Bircher, der zeitweise die Rolle des Moderators übernahm und beim «Babysitter Boogie» gekonnt Babygeräusche über ein Megafon nachahmte.
Rund 500 musikbegeisterte Personen besuchten die beiden Jahreskonzerte der Musikgesellschaft. Unter den Zuschauern befand sich auch Christian Meier aus Bünzen: «Das Konzert hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Kombination aus Geschichtenerzählung und Konzert war sehr stimmig und spannend. Musikalisch überzeugte die Musikgesellschaft Bünzen ebenfalls. Einzig die moderne Interpretation des Radetzkymarsches hat mir persönlich weniger gefallen. Das Original von Johann Strauss ist immer noch das Beste.»



