Künstlerhaus Boswil sucht neuen Geschäftsführer
Seit 2006 ist Michael Schneider Geschäftsführer der Stiftung Künstlerhaus Boswil. Tausend Konzerte und x Grossprojekte wurden von ihm mitorganisiert. Per Ende Juni verlässt er den «Ort ...
Künstlerhaus Boswil sucht neuen Geschäftsführer
Seit 2006 ist Michael Schneider Geschäftsführer der Stiftung Künstlerhaus Boswil. Tausend Konzerte und x Grossprojekte wurden von ihm mitorganisiert. Per Ende Juni verlässt er den «Ort der Musik».
Nach fast 13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit verlässt Geschäftsführer Michael Schneider das Künstlerhaus Boswil. Der Aarauer Kulturmanager, Komponist und Musikwissenschaftler hat sich entschieden, nochmals eine neue berufliche Herausforderung zu suchen. Was diese genau beinhaltet, das weiss Schneider noch nicht.
Der 54-Jährige hat das Künstlerhaus Boswil seit 2006 als Kulturinstitution wegweisend in die Zukunft geführt, den Betrieb modernisiert, weiter ausgebaut und die Ausstrahlung auf allen Ebenen nachhaltig positiv geprägt. Bemerkenswert, zumal die Institution bei der Übernahme der Geschäftsführer-Position von Michael Schneider in einer Krisenzeit steckte. Für ihn sei nun der richtige Zeitpunkt zu gehen, auch weil die Zukunft der Stiftung gut aussieht. --ake
Die «Meerengue» von Gibraltar
Kunstausstellung im «Solino» Boswil
Die Wechselausstellung im «Solino» wird um eine spezielle Kunstart reicher. Nach regionalen Kunstschaffenden ist es seit Jahresbeginn ein Ostschweizer, der den Betrachter im ersten Augenblick hirnen lässt.
Martin Gerschwiler aus Mosnang, ein Neffe des Heimleiters, verarbeitet Wortspiele mit Fantasie und Ideen in logische Bild-Kompositionen. Es sind Alltagsbegriffe, denen Gerschwiler eine neue Bedeutung gibt. In seinen Werken setzt er Wörter in bildliche Kompositionen um. Auf den ersten Blick «Bilderrätsel». Dann die hintergründige Entdeckung und Bedeutung des Widersinns hinter den Installationen. Vor allem Wörter aus der Konsum- und Medienwelt opfert er dem Sprachwitz und steht damit in der Tradition des Popart.
Sprachwitz vom Feinsten
Gerschwiler gestaltet seine Werke, indem er in einer Wendung aus doppelsinnigen, im gegebenen Kontext aber eindeutigen Wörtern einen Buchstaben verändert oder ergänzt. Durch diese kleine Wortumbildung verändert sich der Sinn des ganzen Gebildes. So verlangen die resultierenden Wort-Bild-Kompositionen auf den ersten Blick eine Prise Denkarbeit. Seine Arbeiten folgen keinem gängigen Schema, so setzt er intuitiv unterschiedlichste Wortverdrehungen um.
Gerschwiler wartet nicht auf Einfälle, sondern hält Ideen fest, wenn sie ihn anspringen. Zum Beispiel «Die Reifen Früchte», eine Schale mit Früchten, alle gestaltet und geformt aus Gummi-Reifen, wie man sie von Fahrzeugen kennt. Bei Titeln wie «Mutter Tesa», «Frittanic» oder «Der gedeckte Scheck» kann man vielleicht ahnen, was dahintersteckt – und auch «Die Meerengue von Gibraltar» lässt Raum für Fantasien. Man nennt diese Wortspiele «Paranomasie» – ein rhetorisches Stilmittel. Noch bis Ende April sind die Installationen in Boswil zu bestaunen. --zg