Ein ungleiches Derby
25.01.2019 SportEishockey, 3. Liga: HC Fischbach-Göslikon – HC Wohlen Freiamt (Sonntag, 20 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Die erste Saison auf der neuen Eisbahn neigt sich für die Freiämter Eishockey-Teams zu Ende. Vor dem Derby-Rückspiel ziehen die Vereine ...
Eishockey, 3. Liga: HC Fischbach-Göslikon – HC Wohlen Freiamt (Sonntag, 20 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Die erste Saison auf der neuen Eisbahn neigt sich für die Freiämter Eishockey-Teams zu Ende. Vor dem Derby-Rückspiel ziehen die Vereine Bilanz.
Josip Lasic
«Gemessen an unseren Möglichkeiten hatten wir eine gute Saison», sagt Robert Boesch, TK-Chef des HC Fischbach-Göslikon. Ziel der Fischbach-Gösliker war, besser abzuschneiden als in der vergangenen Saison und nicht mehr den letzten Platz zu belegen. Mit drei Siegen hat Fi-Gö deutlich mehr geholt als in der vergangenen Spielzeit, in der nur ein Spiel gewonnen wurde. Aktuell sind die Freiämter Tabellensechste. Nach dem Spiel gegen Wohlen gastiert Fi-Gö noch beim direkten Konkurrenten Lausen. Dort können sie ihren Rang festigen. Dass sie Lausen und Rheinfelden II überholen, ist unwahrscheinlich.
Die Erwartungen für das Derby drückt Boesch diplomatisch aus. «Ich gehe nicht zwingend von einem Sieg aus.» In den letzten beiden Spielen gegen Binningen und die Argovia Stars II hat Fi-Gö 29 Tore kassiert. «Wir haben ein kleines Kader. Die Spieler haben nicht für die ganze Saison Luft», so Boesch. Dennoch ist der TK-Chef positiv gestimmt. «Wir können uns nicht beklagen. Wir sind froh, dass wir auf der neuen Eisbahn ein Dach über dem Kopf und eine Garderobe haben», sagt er. «Die Spieler bleiben so nach den Trainings und Spielen etwas länger gemeinsam sitzen. Trotz der Niederlagen in den letzten Spielen ist die Stimmung gut. Früher gab es auch schon Gehässigkeiten in ähnlichen Situationen. Jetzt nicht mehr.»
TK-Chef Boesch hört auf
Wie es bei Fi-Gö nun weitergeht, kann Boesch nicht sagen. Er wollte letzten Frühling seine Ämter im Verein abgeben. Aus Personalnot hat er sich entschieden, eine weitere Saison im Verein zu bleiben. Jetzt hört er definitiv auf. «Ich werde dem Club erhalten bleiben und helfen, aber nicht mehr in einer offiziellen Position. Dafür reicht die Zeit nicht mehr.»
Wohlen strebt Cupsieg an
Obwohl die Wohler deutlich besser klassiert sind als Fi-Gö, sind sie unzufriedener mit der Saison. Das Ziel, die Play-offs zu erreichen, haben die Wohler verpasst. Dafür hätten sie einen der ersten beiden Plätze in der Tabelle holen müssen. Wohlen kann zwar zur Spitzengruppe aufschliessen, doch die Bilanz in den Direktbegegnungen spricht für die Konkurrenz der Wohler «Sportlich lief die Meisterschaft gut. Allerdings waren die Teams an der Spitze sehr eng beieinander», sagt Wohlens Spielertrainer Patrick Siegwart. «Für die Playoffs hat es jetzt nicht gereicht.» Deshalb strebt Wohlen den Sieg im interkantonalen Berner Cup an. Das Derby gegen Fi-Gö soll als Vorbereitung für den Viertelfinal gegen Herrischried dienen.
«Im Derby können wir beweisen, dass wir ein Spitzenteam sind, das es verdient, in den Halbfinal einzuziehen.» Für die Wohler ist der Cup eine Ehrensache. Am Samstag, 9. Februar, treten die Freiämter in Herrischried an. «Wir konnten in den letzten drei Jahren nie in Herrischried gewinnen», so Siegwart. «Das wollen wir ändern.»
Während das Team aus dem Schwarzwald noch in die Play-offs kommen kann, haben die Wohler nach dem Derby definitiv zwei Wochen spielfrei. «Ich denke, dass zwei Wochen, in denen wir nur trainieren, nicht schlecht sind», so Siegwart. «Ob es so besser ist oder im Rhythmus zu bleiben wie Herrischried bei einer Play-off-Teilnahme, wird sich zeigen.» Um mit einem guten Gefühl in den Cup zu gehen, muss ein Derbysieg her.
Fi-Gö nicht unterschätzen
Während man in Fischbach-Göslikon tiefstapelt, will Siegwart den Gegner nicht unterschätzen. «Gegen uns werden sie nochmals alles geben», sagt Siegwart, der Fi-Gö in der Meisterschaft stärker erwartet hat. «Nach ihrem guten Start dachte ich, dass sie sich im Mittelfeld etablieren können. Das Spiel gegen Binningen habe ich gesehen. Fi-Gö ist gut, hat aber zu wenig Spieler.»
Während die Saison die Wohler noch nicht vollständig zufriedenstellt, können sie sich nicht über die neue Eisbahn beklagen. «Zu Beginn hatten wir etwas Mühe mit der Eisqualität. Diese ist mittlerweile besser geworden. Wir haben uns gut eingelebt.»