Erfreuliches rund um die Badi
21.12.2018 BremgartenBadanlage: Kantonsbeitrag (Swisslosfonds) lag weit über den Erwartungen
Je 200 000 Franken hatte die Stadt an Beiträgen für Hallenund Freibad budgetiert. Sie erhielt gesamthaft 1,25 Millionen. Davon profitiert in den kommenden Jahren die ...
Badanlage: Kantonsbeitrag (Swisslosfonds) lag weit über den Erwartungen
Je 200 000 Franken hatte die Stadt an Beiträgen für Hallenund Freibad budgetiert. Sie erhielt gesamthaft 1,25 Millionen. Davon profitiert in den kommenden Jahren die ganze Trägerschaft. Roger Marti und Monika Briner ziehen eine positive Zwischenbilanz.
Lis Glavas
Eine Million an die Sanierung des Hallenbades, 250 000 Franken für das Freibad. Der Geldsegen aus dem Swisslostopf des Kantons unterstreicht die regionale Bedeutung der Freizeit- und Sportanlage mit dem einzigen Freiämter Hallenbad. Stadtschreiber Beat Neuenschwander erklärt: «Mit den höheren Kantonsbeiträgen reduzieren sich die getätigten Investitionen und damit verbunden für die nächsten Jahre die Abschreibungssätze. Somit werden die Trägergemeinden weniger zu zahlen haben als budgetiert.» Die Beiträge für das Jahr 2018 sind momentan noch nicht bezifferbar, da die Abrechnung von der Stadt jeweils per Ende Januar vorzulegen ist. Eine erfreuliche Situation für Bremgarten also und für die Gemeinden, welche sich mit Beiträgen am Betriebsdefizit und an der Abschreibung/Verzinsung der Sanierungskosten beteiligen. Das sind Zufikon, Berikon, Fischbach-Göslikon, Ober- und Unterlunkhofen.
Wohlens Beitrag in der «Verhandlungspipeline»
Nach Abschluss des Sanierungsprojekts ist die Badanlage vom Departement des Stadtrats Daniel Sommerhalder ins Departement der Stadträtin Monika Briner (Bildung, Kultur und Sport) verschoben worden. Auf die noch nicht erfolgte Beteiligung Wohlens an den Hallenbadkosten angesprochen, erklärt sie: «Wir sind in Warteposition.» Beat Neuenschwander bestätigt: «Der Beitrag Wohlens ist immer noch in der Verhandlungspipeline.» Bremgarten schiebt die vorgesehenen 250 000 Franken für die Eisbahn Wohlen in der Finanzplanung von Jahr zu Jahr weiter. Wohlen hat Bremgarten eine Unterstützung von 500 000 Franken für das Hallenbad in Aussicht gestellt. Im November erklärte Wohlens Vizeammann Roland Vogt, die Gelder würden voraussichtlich 2019 fliessen. Es steht Wohlen frei, anstelle jährlich wiederkehrender Zahlungen – statt der Beteiligung an der Trägerschaft – eine einmalige Zahlung zu leisten. In diesem Fall gelten die Vergünstigungen (Bremgarten Card) für die Badibesucher aus Wohlen wie bei einer Akontozahlung, bis der einmalige Betrag aufgebraucht ist.
Schulschwimmen koordinieren
Vertreter der aktuell an der Trägerschaft beteiligten Gemeinden trafen sich am 29. November zu einer Sitzung. «Wir informierten über den Betriebsverlauf», erklärt Betriebsleiter Roger Marti. «Wir wollen, dass es unseren Partnergemeinden wohl ist in dieser Zusammenarbeit. Ich plane auch, mich mit den Schulleitern zu treffen. Die Gemeinden haben Anspruch auf Wasserfläche für das Schulschwimmen. Ein erstes Zeitfenster ist am Dienstagmorgen definiert. Wir können noch andere Zeiten anbieten, müssen das aber gut koordinieren.»
Der ausserordentlich sonnenreiche Sommer müsste sich in der Besucherstatistik niedergeschlagen haben. Roger Marti drückt sich so aus: «Die Sommersaison 2017 war mit knapp 75 000 Besuchern durchschnittlich, die Saison 2018 würde ich mit knapp 86 000 Besuchern als gut bezeichnen. Nach oben bleibt immer Luft. Nach wochenlang anhaltend schönem Wetter ist jeweils eine abflauende Lust auf Badi feststellbar.»
Als negativ herausragendes Ereignis ist der toxische Zwischenfall Ende Juli zu nennen. 700 Badigäste mussten wegen eines technischen Defekts evakuiert werden. Glücklicherweise kamen keine Personen zu ernstem Schaden. «Die betroffene Desinfektionsanlage wird jetzt ersetzt», erklärt Monika Briner. Ansonsten war es ein Jahr mit wenig gesundheitlichen Zwischenfällen. «Ein Handgelenksbruch ist zu verzeichnen. Kleine Blessuren waren mit Pflaster zu versorgen», bilanziert der Betriebsleiter zufrieden.
Immer wieder etwas kleines Neues
«Mir ist es wohl mit dem Ressort Badi», sagt Monika Briner. «Und mir ist es so wohl mit dir, wie es mir mit Daniel Sommerhalder war», gibt Roger Marti zurück. «Auch mit der Verwaltung ist die Zusammenarbeit sensationell.» Das liege nicht zuletzt daran, dass er seine Aufgabe mit Herzblut erfülle, meint die Ressortchefin. «Wer viel investiert, bekommt viel zurück. Zudem hast du auch viele gute Ideen.»
Der Betriebsleiter will «seinen» Gästen immer wieder etwas Neues bieten können. Das kann etwas Kleines sein wie das Mühlespiel, welches dieses Jahr im Freibad dazukam. «Es waren nur 200 Franken Anschaffungskosten. Wir bauten es selbst.» Für die nächste Freibadsaison ist die Neubeschichtung des Kinderplanschbeckens vorgesehen. «Das wird eine bunte Sache», freut er sich und ergänzt: «Wir haben eine wunderschöne Badi mit Charme. Aber wir dürfen nicht stillstehen.»
Hartnäckiges Hirngespinst
Dann verrät er, welches Gespinst in seiner hinteren Hirnecke links zwar leise, aber doch recht hartnäckig poche: die Sauna. Auf dem langen politischen Weg zur Badisanierung fallengelassen wie eine heisse Kartoffel, da unrentabel. «Auf irgendeine Weise müsste es kostengünstig aufzugleisen sein», meint er.
Jetzt steht die Warmwasserwoche an. Seit Januar kommen am jeweils letzten Wochenende des Monats die Fans von Wassertemperaturen über 30 Grad auf ihre Rechnung. Das laufe recht gut. «Auch Gäste aus dem Kanton Zürich haben das entdeckt. Vor allem Familien mit kleinen Kindern schätzen dieses Angebot.» Die Warmwasserwoche dauert vom 26. bis 30. Dezember. Das Hallenbad ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Auch der Termin für den nächsten Plauschabend steht: Samstag, 23. März. «Und vor den Sommerferien möchten wir mit der Jugendarbeit Bremgarten wieder einen speziellen Event auf die Beine stellen.»
Zu guter Letzt ist noch dieses zu erfahren: Nach nur einer Saison braucht das Freibadrestaurant wieder einen neuen Pächter. Die Stadträtin und der Betriebsleiter werben: «Der Pachtzins ist sehr fair. Er orientiert sich an den Eintritten.» Der Pächter bezahlt monatlich ein Akonto und bekommt die definitive Abrechnung, wenn die Saisonstatistik abgeschlossen ist.