Wunderkind will an die WM
30.11.2018 SportDaphne Gautschi in der Schweizer Nati
Drei Spiele hat die Murianerin Daphne Gautschi am Wochenende. Es geht um das Ticket für die WM-Play-offs.
In Siggenthal geht es gegen Litauen, Finnland und die Färöer Inseln. Der ...
Daphne Gautschi in der Schweizer Nati
Drei Spiele hat die Murianerin Daphne Gautschi am Wochenende. Es geht um das Ticket für die WM-Play-offs.
In Siggenthal geht es gegen Litauen, Finnland und die Färöer Inseln. Der Gruppensieger löst sich das Ticket für die WM-Play-offs im nächsten Jahr. «Wir geben alles», verspricht das 18-jährige Handball-Wunderkind Daphne Gautschi aus Muri. An einem Vorbereitungsturnier letzte Woche wurde sie zur «wertvollsten Spielerin des Turniers» gekürt. --spr
Daphne will an die WM
Handball, Frauen: Die Murianerin Daphne Gautschi spielt am Wochenende um die WM-Qualifikation
Drei Spiele, drei Tage, ein Ziel: Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft will bei den Heimspielen gegen Finnland, Litauen und die Färöer Inseln das Play-off-Ticket für die WM lösen. Mittendrin ist das Murianer Ausnahmetalent Daphne Gautschi. Sie ist in Topform.
Stefan Sprenger
18 Jahre und schon eine starke Leaderin. Daphne Gautschi, das Handball-Wunderkind aus dem Freiamt, sie wird am Wochenende in der Siggenthaler «GoEasy»-Arena gefordert sein. Als Leistungsträgerin soll sie auf der Rückraum-Mitte-Position dafür sorgen, dass die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft das Ticket für die WM-Qualifikation lösen kann. Und weiter träumen darf.
«Die wertvollste Spielerin» letztes Wochenende
Dass die ultratalentierte Gautschi momentan in Topform ist, bewies sie vor einer Woche an einem Vorbereitungsturnier in Tschechien. Gegen Kroatien, Slowakei und Gastgeber Tschechien spielten die Handball-Eidgenossinnen. Gautschi erzielte vier, drei und sechs Tore. Sie überzeugte dabei auch in der Defensive. Am Ende des Turniers wurde die Freiämterin Daphne Gautschi – obwohl die Schweiz alle drei Spiele verlor – zur «wertvollsten Spielerin des Turniers» gekürt. Gautschis kurze Worte dazu: «Ich war vorne gut und hinten auch.»
Bei ihrem Club «Metz Handball» in Frankreich lief es auch rund. Zu Beginn dieser Saison durfte sie die Vorbereitung mit der ersten Mannschaft in der höchsten Liga absolvieren. Sie kriegte ein Aufgebot für zwei Champions-League-Spiele und erhielt grosszügig Einsatzzeit. Auch in der Meisterschaft wurde sie im Fanionteam eingesetzt.
Zweite Mannschaft ist trotz 18 Jahren zu wenig für Gautschi
«Zuletzt wurde ich aber nicht mehr berücksichtigt. Das Team hat keine Verletzten und ein grosses Kader», so Gautschi, die momentan hauptsächlich bei der zweiten Mannschaft von Metz eine absolute Leaderrolle übernimmt. Doch dies ist in der französischen 3. Liga. Trotz des jungen Alters ist das klar zu wenig für die ehrgeizige Gautschi. «Bald habe ich ein Standortgespräch mit den Verantwortlichen, dann schauen wir weiter.» In Metz, wo sie auch studiert und lebt, hat sie noch einen Vertrag bis im Sommer 2019 – mit Option auf ein Jahr Verlängerung. Das Handball-Leben in Frankreich sei «streng», wie sie sagt. Aber sie macht es gerne. Wenn die 18-Jährige erzählt, was sie alles los hat und erledigen muss, dann ist es umso faszinierender, wie stark sie alles schafft. Beispiele gefällig? Am Sonntag, wenn das letzte Spiel in Siggenthal vorbei ist, wird sie sofort den Zug nach Metz nehmen. Nächste Woche hat sie wieder Spiele, Training und muss Prüfungen nachholen, weil sie in den vergangenen 14 Tagen mit der Schweizer Nationalmannschaft unterwegs war. «Ach, ich mache das Beste daraus», meint sie lächelnd.
An diesem Wochenende hat sie aber eine andere Mission. In der «GoEasy-Arena» in Siggenthal geht es um das Ticket für die WM-Playoffs. Am Freitag (19 Uhr) geht es gegen Litauen. Zum Start gibt es gleich den härtesten Konkurrenten. Am Samstag (19 Uhr) folgt das Spiel gegen Finnland und am Sonntag (15 Uhr) gegen die Färöer Inseln. Der Gruppensieger qualifiziert sich für die Play-offs nächstes Jahr. Gautschis Einschätzung: «Entscheidend wird wohl die erste Partie gegen Litauen sein. Finnland und die Färöer Inseln dürfen wir nicht unterschätzen. Wir arbeiten an uns, damit wir in diesen Spielen voll da sind.»
Unterstützung kriegt sie zuhauf – natürlich auch aus dem Freiamt. Freunde und Familie werden Daphne Gautschi zur Höchstleistung jubeln. «Ich freue mich sehr auf diese Spiele und hoffe, dass wir am Ende weiter von der Weltmeisterschaft träumen können.»