Snowboard-Freestyle: Freiämterin Lia-Mara Bösch schrammt am Weltcup in Modena knapp am Podest vorbei

Die Alikerin Lia-Mara Bösch holt sich am ersten Weltcup der Saison den 4. Rang und somit gleich die Weltmeisterschaftsqualifikation in der Kategorie «Big Air».

«Es ist einfach unglaublich, der Hammer», beschreibt Lia-Mara Bösch ihre erste Platzierung in dieser Saison. Am Weltcup in Modena erreicht die Freestyle-Snowboarderin den 4. Rang unter 23 Fahrerinnen. «Ich würde nicht sagen, dass der Anlass Olympia-Niveau hatte, da keine US-Amerikanerinnen und Kanadierinnen dabei waren. Da aber alle starken Europäerinnen und Japanerinnen starteten, war das Feld sehr gut besetzt.»

Vor ihr klassieren sich zwei Japanerinnen und die Österreicherin Anna Gasser. «Gasser ist eine Legende», so Bösch. «Um auf das Podest zu kommen, hätte ich an einer Legende vorbeimüssen. Nicht nur das. Ich konnte andere Fahrerinnen, die auch als Legenden gelten, hinter mir lassen. Ich kann mehr als nur zufrieden sein.»

«Cabdouble 900» erstmals im Wettbewerb

Vor rund zwei Wochen gelang der 24-jährigen Freiämterin erstmals ein «Cabdouble 900» – ein doppelter Rückwärtssalto mit einer halben Drehung. Die Qualifikation übersteht Bösch mit einem leichteren Sprung. Im Final hat sie drei Versuche, um zwei Tricks zu zeigen. «Ich hab mir den ganzen Tag überlegt, ob ich den ‹Cabdouble 900› versuchen soll. Eigentlich habe ich damit zusätzlichen Druck aufgebaut. Im Final habe ich es dennoch gewagt.»

Im ersten Anlauf kann die Alikerin nicht sauber landen. Der Druck wird grösser. Die nächsten beiden Sprünge müssen gelingen. Bösch kann sowohl den «Cabdouble 900» als auch ihren zweiten Trick mit einer sauberen Landung abschliessen. «Ich hatte die gleiche Trickkombination wie Anna Gasser», sagt sie stolz. «Ihre Tricks waren allerdings noch sauberer durchgeführt, da sie mehr Erfahrung hat.»

WM-Ticket und persönlicher Sieg

Bösch fährt in zwei Kategorien: «Big Air» und «Slopestyle». Mit dem 4. Rang in Modena ist sie in der Kategorie «Big Air» bereits für die Weltmeisterschaft im amerikanischen Park City qualifiziert.

Für die gesamte Saison hat sie rund zehn Wettkämpfe geplant. Ihre weiteren Ziele sind die WM-Qualifikation in der Kategorie «Slopestyle» und eine erfolgreiche Weltmeisterschaft. «Und gesund bleiben», betont sie. «Das geht oft unter. Aber der Sport ist gefährlich und das Verletzungsrisiko gross.» In Modena konnte sie einen ersten persönlichen Sieg feiern. «Die Wetterbedingungen waren nicht optimal. Ich habe dennoch einen Sprung gewagt, den ich vor gerade zwei Wochen gelernt habe. Das war für mich wichtiger als die Platzierung.» --jl