Zu Hause vorgestellt
30.10.2018 Film«Zone Rouge» im Kino Rex
Cihan und Kaya Inan zeigten ihren neuen Film «Zone Rouge» in Wohlen. Die Zuschauer sind begeistert.
Der Film hat seinen Ursrpung in Wohlen. Als Inspiration diente Regisseur Cihan Inan seine Zeit an ...
«Zone Rouge» im Kino Rex
Cihan und Kaya Inan zeigten ihren neuen Film «Zone Rouge» in Wohlen. Die Zuschauer sind begeistert.
Der Film hat seinen Ursrpung in Wohlen. Als Inspiration diente Regisseur Cihan Inan seine Zeit an der Kanti in Wohlen. Entstanden ist ein künstlerischer Film, der zum Nachdenken anregt. Sein Bruder Kaya Inan hat als Film-Editor gewirkt. Nun haben ihn die beiden Wohler Brüder zu Hause im Kino Rex gezeigt. Es war eine besondere Heimkehr. Und das Publikum im Kinosaal war bei der exklusiven Vorpremiere von «Zone Rouge» begeistert. Wie auch die beiden Inan-Brüder. --red
Eine Clique sieht rot
Exklusive Vorpremiere des Films «Zone Rouge» der Brüder Inan im Kino Rex
Am Sonntag wurde die exklusive Vorpremiere von «Zone Rouge» im Kino Rex gezeigt. Ein bewegender Moment für die aus Wohlen stammenden Macher: Regisseur Cihan und Film-Editor Kaya Inan. Das Publikum zeigte sich begeistert. Mit ihrem neusten Werk regen die Brüder zum Nachdenken an.
Joël Gattlen
«In Flanders fields the poppies blow, between the crosses, row on row, that mark our place; and in the sky, the larks, still bravely singing, fly, scarce heard amid the guns below.» Das Gedicht «Auf Flanderns Feldern» ist eines der bekanntesten englischsprachigen Gedichte über den Ersten Weltkrieg. Das Gedicht und eindrückliche Aufnahmen eines Mohnfeldes, welche in der Nähe von Bologna entstanden, sind zwei der wiederkehrenden Motive im Film der beiden Brüder Kaya und Cihan Inan.
Klassenkameraden als Inspirationsquelle
Der Film spielt mit Metaphern und visuellen und musikalischen Stilmitteln. «Unter französischen Mohnfeldern fand man oft Leichen gefallener Soldaten. Es zeigt den Kreislauf des Lebens und beweist, dass das Leben auch nach Tragödien weitergeht. Ohne Hässlichkeit kann es keine Schönheit geben», sagt Regisseur Cihan Inan.
Der Film handelt von einer Clique, die nach vielen Jahren zu einem Klassentreffen zusammenkommt.
«Zuerst zeigen sich alle von ihrer besten Seite, doch nach und nach bröckelt die Fassade», erklärt Kaya Inan. Schnell wird klar, dass es sich beim Leben der Protagonisten um ein potemkinsches Dorf gehandelt hat.
Als Inspirationsquelle für die Schaffung des neusten Werks der Inans dienten reale Klassenkameraden von Regisseur Cihan. «An die Filmvorführung sind jedoch keine meiner damaligen ‹Gspänli› aus der Kanti-Zeit gekommen. Ich habe aber gesehen, dass die Eltern derjenigen Schülerin teilgenommen haben, die mich zur Schaffung des Filmcharakters Marie inspiriert hat», sagt Cihan.
Sohn schreibt erstes Drehbuch
In der Schlusssequenz des Films wirkt auch Cihans zehnjähriger Sohn Finnigan Inan mit. «Es war für mich spannend, mit den anderen Schauspielern zusammenzuarbeiten und einen Einblick in die Arbeit meines Vaters zu erhalten», betont er. Im Interview besticht Finnigan durch seine Wortgewandtheit und seinen aufgeweckten Geist. «Aktuell schreibe ich selbst an einem ersten Drehbuch. Es soll im Genre Horror angesiedelt sein», verrät der Junge.
Nach der Filmvorführung zeigte sich das Publikum begeistert und honorierte das Werk der beiden Brüder mit viel Applaus. Unter den Kinobesuchern befanden sich auch Christine Bächer, Aynur Acar, beide aus Wohlen, und Sandra Roth aus Waltenschwil. «Der Film besticht durch seine starken und tiefgründigen Bilder und regt zum Nachdenken an. Sie haben das wirklich einmalig gemacht», lobt das Trio. Cihan Inan kennen sie persönlich aus ihrer Schulzeit. «Wir waren gleichzeitig im Junkholzschulhaus wie er», erklärt Bächer. «Zudem haben wir im gleichen Quartier gewohnt und kannten auch die Eltern. Zwei unglaublich liebe und weltoffene Menschen», erinnern sie sich.
Nächsten Sonntag nochmals im Kino Rex
Ebenfalls vor Ort war Karim Mustapha aus Waltenschwil. «Die Geschichte des Films ist mitreissend und die schauspielerische Leistung hervorragend», sagt er. «Es handelt sich um einen alternativen Film, der aber spannender als die meisten Hollywoodproduktionen ist.» Lobende Worte finden auch die Wohler Open-Air-Kino-Betreiber Pitsch und Irene Bachmann: «Es würde uns freuen, wenn wir den Film in der kommenden Saison auch bei uns zeigen könnten. Kayas Schnitt ist wirklich einmalig. Wir würden seine Handschrift überall wiedererkennen. Er verleiht dem Film seinen ganz eigenen Stil und beweist einmal mehr, dass er seine vielen Filmpreise eindeutig zu Recht gewonnen hat.» Der Film wurde am Sonntag, 28. Oktober, im Rahmen der Sonntagsmatinée des Kinos Rex gezeigt. «Wir haben uns im Vorfeld riesig auf die Vorführung des Filmes in Wohlen gefreut. Schliesslich ist es unsere Heimat», versichert Cihan Inan. Der Film wurde erst zum dritten Mal aufgeführt und feierte am Zürcher Filmfestival Weltpremiere. Im Kino wird das Werk ab November zu sehen sein. Wer die Vorpremiere verpasst hat, hat am Sonntag, 4. November, um 11 Uhr noch einmal die Möglichkeit, den Film im Kino Rex Wohlen zu sehen.