Eine Bombe im Dschungel
16.10.2018 MountainbikeUrs Huber liefert sich an der «Crocodile Trophy» in Australien ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Nach drei Etappen an der «Crocodile Trophy» in Australien liegt der Kellerämter Urs Huber in Führung – gemeinsam mit Konny Looser ...
Urs Huber liefert sich an der «Crocodile Trophy» in Australien ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Nach drei Etappen an der «Crocodile Trophy» in Australien liegt der Kellerämter Urs Huber in Führung – gemeinsam mit Konny Looser – einem weiteren Schweizer. Danach kommt der Rest der Welt. Vor der dritten Etappe sorgte ein Bombenfund für grosse Unruhe.
Acht Etappen in North Queensland. Die «Crocodile Trophy» in Cairns, Australien, gilt als eines der anspruchsvollsten Mountainbike-Rennen der Welt. Mit dabei der 33-jährige Urs Huber aus Jonen. Er siegte schon vier Mal – bei sechs Teilnahmen. Wenn er dieses Jahr gewinnt, ist er alleiniger Rekordhalter.
Der Start am Freitag stand unter einem schlechten Stern. Der Jetlag und die Klimaumstellung machten Huber zu schaffen. «In einer Spitzengruppe ohne Zeitverlust ins Ziel zu kommen, war bei der ersten Etappe mein Ziel», so der Freiämter. Dies gelang ihm gut. Vor dem Ziel kam es zum Sprint-Duell zwischen Huber und Konny Looser, einem anderen Schweizer. Looser siegte.
Bombenfund verzögert Start
Am zweiten Tag folgte die Königsetappe. 118 Kilometer und 3000 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Nach starken Regenfällen war es schwülheiss in Nord-Australien. Oder wie es Huber ausdrückt: «Man fühlte sich fast wie in einem feuchten Gewächshaus und schwitzte schon bei der kleinsten Anstrengung am ganzen Körper. Willkommen im australischen Dschungel.» Huber kam erneut gemeinsam mit Looser ins Ziel. Und wieder hatte Huber das Nachsehen. Auf die Gesamtwertung hatte dies aber keinen Einfluss. Nur wenige Sekunden blieb Huber hinter Looser.
Am Sonntag folgte die dritte Etappe. «Und ein weiteres Mal erlebten wir Sachen, die es nur hier gibt», sagt Huber. Eigentlich standen am dritten Tag der «Crocodile Trophy» 80 Kilometer stetes Auf und Ab auf dem Programm. Doch kurz vor dem Start um 9 Uhr kam Unruhe auf. «Unmittelbar neben der Strecke wurde eine Bombe gefunden und der Start musste verschoben und umgeleitet werden», erzählt Huber und fügt an: «Unglaublich, die Bombe wurde bereits vor einer Woche entdeckt und gestern fuhren wir noch direkt daran vorbei, kein Mensch kümmerte sich darum und heute bekam man den Eindruck, diese Bombe jage die ganze Welt in die Luft, wenn man ihr zu nahe kommt.»
Trotz Panne weiterhin an der Spitze
Mit 20 Minuten Verspätung ging es doch los und die Fahrer wurden über die Hauptstrasse auf die Strecke geleitet, wo es gleich mit einem steilen Aufstieg losging. Und es blieb alles beim Alten: Huber und Looser, die beiden Schweizer, zogen davon. Nach ihnen kommen alle anderen Fahrer. Die Hauptverfolger von Looser und Huber kommen aus den Niederlanden, Österreich, Deutschland, Tschechien und Australien.
Urs Huber wollte bei dieser Etappe auf den letzten 20 Kilometern ordentlich Gas geben und so eine grössere Zeitdifferenz gewinnen. Doch es kam alles anders. Der Kellerämter verlor Luft im hinteren Reifen. Flicken war angesagt. Zuerst hielt der Reifen noch. Doch 15 Kilometer vor dem Ziel sah es wieder schlechter aus. «Exakt als der Anstieg begann, schlitzte ich mir den Hinterreifen auf der Seite auf. Erneut musste ich anhalten, einen Plug einsetzen, nachpumpen und hoffen, dass das Ganze dicht ist», beschreibt Huber die hektische Szene. Sein Reifen hielt nun bis ins Ziel. Huber startete die Verfolgungsjagd auf Looser, der dank Hubers Panne davonzog. Wie bei der ersten und zweiten Etappe kamen die beiden Schweizer zusammen ins Ziel. Dieses Mal siegte Huber knapp vor Looser.
Noch fünf Etappen
«Es bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen.» Es sind noch fünf Etappen zu fahren. Huber liegt eine Hundertstelsekunde hinter Looser. Auf dem dritten Rang folgt Sören Nissen aus den Niederlanden – mit bereits über 40 Minuten Rückstand. --spr/red