Besuch vom Bildungsminister
19.10.2018 BildungViermal jährlich begleitet Regierungsrat Alex Hürzeler den Chef Abteilung Volksschule, Christian Aeberli, auf halbtägigen Schulbesuchen. «Dieser Austausch ist mir wichtig», erklärte er Bremgarten. --gla
Von der Politik zur ...
Viermal jährlich begleitet Regierungsrat Alex Hürzeler den Chef Abteilung Volksschule, Christian Aeberli, auf halbtägigen Schulbesuchen. «Dieser Austausch ist mir wichtig», erklärte er Bremgarten. --gla
Von der Politik zur Praxis
Landammann Alex Hürzeler sah sich einen halben Tag lang in Bremgartens Schule um
Dass der Bildungsminister Stallgeruch aufnehmen wolle, finde er lässig, erklärte Schulleiter Guido Wirth. Den Bremgarter Schulverantwortlichen ging es wie den Besuchern aus Aarau um Austausch. Zudem wollten sie einen authentischen Einblick vermitteln.
Lis Glavas
Wenn der Bildungsminister auf Schulbesuch geht, unterstellt er sich dem Programm, das vor Ort entwickelt worden ist. In Bremgarten schloss dieses alle Stufen ein sowie vier Schulhäuser diesseits und jenseits der Reuss. Entwickelt wurde das Programm in der Schulleitungskonferenz. Das Treffen begann mit einem ersten Austausch beim Kaffee. Stichworte zu Themen, die unter den Nägeln brennen und angesprochen werden sollten, waren Alex Hürzeler zuvor zugestellt worden. An diesem Austausch beteiligten sich Schulleiter Guido Wirth, die Stufenleiter Guido Brändli (Bez), Ursula Wiederkehr (Sek, Real) Eva Knecht (Unterstufe, Kindergarten) und die Schulpflegepräsidentin Claudia Bamert.
Kritik am Kontrollorgan
Mühe macht unter anderem der Wechsel vom Inspektorat zur Schulaufsicht, eine Folge der Sparmassnahmen. Der Verlust von Begleitung und Unterstützung wird bedauert. Für grossen Ärger sorgte die Schulaufsicht, als sie einzelne Stundenpläne der Kindergärten rügte. «Im gleichen Schuljahr durchkämmte die externe Schulevaluation alles», erklärte Guido Wirth. «Stundenpläne wurden nicht kritisiert.» Mit dem Rückzug auf die Schulaufsicht sei der Kontakt zum Kontrollorgan weit weggerückt.
Begleitet wurde Hürzeler vom Chef der Abteilung Volksschule im BKS. Christian Aeberli betonte, Unterstützung leiste die Schulaufsicht nach wie vor. «Auch Schulen können anrufen, nicht nur unzufriedene Eltern.» Reklamationen von Eltern an die Schulaufsichtsbehörde oder gar in die Etage des Bildungsministers sollen sich häufen. Ein anonymer Anruf hatte für riesigen Wirbel im Zusammenhang mit dem Jugendfest und dem anschliessenden Eidgenössischen Pontonierwettfahren geführt. Die Schulleitung hatte den Freitag als schulfrei erklärt, was nicht rechtens war. Den freien Vormittag bewilligte der Bildungsminister schliesslich. Am Nachmittag waren die üblichen Schulzeiten einzuhalten. Aufgrund dieses Vorfalls wurden die Rahmenbedingungen für den Einsatz von freien Halbtagen angepasst.
Gute Idee aufgenommen
Weitere Themen kamen aufs Tapet, bis Guido Wirth zum Aufbruch rief. Der Spaziergang führte zum Bezirksschulhaus, wo die Oberstufe diese Woche in der flexiblen Konzentrationswoche steckte. Die Gäste besuchten den Kurs «Volt ihr Watt werden?» Mit einem teuren Equipment, das Bezlehrer Rolf Giger von den Zentralschweizerischen Kraftwerken zur Verfügung gestellt worden war, experimentierten 30 Schülerinnen und Schüler mit Wind- und Solarenergie und Brennstoffzellen. Der Kurs beinhaltete auch den Besuch des Axporama in Böttstein und der Umweltarena in Spreitenbach. Rolf Giger fragte nach, ob es nicht möglich wäre, dieses Schulungsmaterial für die Schulen der Nordwestschweiz anzuschaffen und bei Bedarf auszuleihen. Diese Idee nahm Christian Aeberli mit. Alex Hürzeler riet, nebst anderen Sponsoren auch den Swisslos-Fonds zu kontaktieren.
«Konstruktiv und wohlwollend»
Weiter gings zum Kochkurs «Und was isst du morgen? – Globalisiertes Essen unter der Lupe» im Promenadenschulhaus. Die beiden Herren aus Aarau unterhielten sich angeregt mit den Köchinnen und Köchen. Nach der neuerlichen Überquerung der Reuss folgte im Isenlaufschulhaus das klassenübergreifende Projekt der Mittelstufe «Matheplan» und im Schulhaus St. Josef bei der Unterstufe die «Forscherecke», ein ganz neues und ebenfalls klassenübergreifendes Projekt.
Es folgten Teil 2 des Austausches und das gemeinsame Mittagessen, an welchem auch die Bremgarter Bildungsministerin Monika Briner teilnahm. Dabei verschob sich der Austausch mehr auf die politische Ebene. Guido Wirth zog ein positives Fazit. «Es war eine angenehme Atmosphäre. Der Austausch war konstruktiv und wohlwollend. Man hat sich gegenseitig zugehört, ist auf die Argumente und Anliegen der anderen Seite eingegangen. Die Schulleitungskonferenz hat den Eindruck, dass die Anliegen der Schule verstanden worden sind und in angemessener Weise aufgenommen werden.»