† Hans Tanner-Wüst, Dintikon
21.09.2018 NachrufeAn der Abdankung in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Dintikon am 31. August hat eine grosse Trauergemeinde von Hans Tanner-Wüst Abschied genommen. Er ist im Alter von knapp 88 Jahren sanft eingeschlafen, nachdem er sich von einem Spitalaufenthalt an Ostern nicht mehr erholt hat. Viele ...
An der Abdankung in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Dintikon am 31. August hat eine grosse Trauergemeinde von Hans Tanner-Wüst Abschied genommen. Er ist im Alter von knapp 88 Jahren sanft eingeschlafen, nachdem er sich von einem Spitalaufenthalt an Ostern nicht mehr erholt hat. Viele glückliche und schöne Erinnerungen an ein arbeitsames, fürsorgliches und erfülltes Leben bleiben.
Hans Tanner wurde am 30. September 1930 geboren. Zusammen mit zwei Schwestern und zwei Brüdern ist er auf dem elterlichen Bauernhof vis-à-vis des alten Schulhauses in Dintikon aufgewachsen.
Von klein auf musste er sehr viel arbeiten. Am Morgen vor der Schule mähte er das Gras und versorgte die Kühe. Weil der Vater an Multiple Sklerose erkrankte, musste Hans schon bald die ganze Verantwortung für den Betrieb übernehmen. Zum Glück halfen die Geschwister und Verwandten bei der Feldarbeit tatkräftig mit.
Auf dem Tanz lernte Hans seine zukünftige Frau Lilly kennen und im Sommer 1956 wurde geheiratet. Es wurden eine neue Scheune und ein Wohnhaus angebaut. Zusammen haben sie viel gearbeitet und gemeinsam viel erreicht. Vor allem die Viehzucht hatte es ihm angetan und erfüllte ihn mit viel Freude. In einem Zeitraum von sieben Jahren kamen 5 Töchter zur Welt, diese waren immer sein ganzer Stolz.
Eine Sensation war es, als 1972 der erste Traktor angeschafft wurde. Vorher wurde die ganze Arbeit mit zwei Freiberger Pferden verrichtet. Hans war ein Bauer mit Leib und Seele. Er hat weit über das Rentenalter hinaus seine Landwirtschaft betrieben und als er am 13. Oktober 2017 die letzte Kuh mit Kalb verkauft hat, meinte er traurig: «Jetzt bin ich kein Bauer mehr.»
Sein grösstes Hobby war die Musik. Schon als junger Mann hat er Flügelhorn und später Cornett in der Dintiker Musikgesellschaft gespielt. Besonders stolz war er dann auch, als vier seiner Töchter zusammen mit ihm in der Musikgesellschaft musiziert haben. Er konnte sogar auf 60 Jahre aktives Musizieren zurückblicken und wurde dafür international geehrt. Im Jahr 2016 hat er schweren Herzens mit dem Musizieren aufgehört, er hatte einfach nicht mehr genug «Pfuus».
Hans wurde 12-facher Grossvater und zweifacher Urgrossvater. Die Grosskinder hat er mit dem Traktor aufs Feld genommen und wusste ihnen immer eine Menge Geschichten zu erzählen. Als Familienmensch waren ihm Ostern, Weihnachten, Geburtstage usw. sehr wichtig und er hatte grosse Freude daran, wenn alle Töchter samt Familie nach Hause kamen.
Als Hans vor Ostern für eine Routineoperation ins Kreisspital Muri kam, traten unerwartete Komplikationen auf, von welchen er sich nicht mehr erholen konnte. Am Mittwochmorgen, 22. August 2018, ist er in seinem geliebten Zuhause friedlich eingeschlafen.