Einen Monat nach Verletzung und Operation wird Urs Huber Zweiter an der o-tour
Vor vier Wochen brach er sich das Schlüsselbein. Und nun ist der Joner Urs Huber bereits wieder an der Spitze anzutreffen.
«Es war für mich wunderbar, am ...
Einen Monat nach Verletzung und Operation wird Urs Huber Zweiter an der o-tour
Vor vier Wochen brach er sich das Schlüsselbein. Und nun ist der Joner Urs Huber bereits wieder an der Spitze anzutreffen.
«Es war für mich wunderbar, am Start der o-tour zu stehen», sagt Urs Huber. Vor einem Monat, als er sich das Schlüsselbein brach, sah seine Welt noch ganz anders aus. «Zwar ging es mir schnell besser, die Schmerzen hielten sich in Grenzen und ich kehrte schon nach kürzester Zeit wieder auf das Rennrad zurück», so Huber. Schon zwölf Tage nach der Verletzung machte er im Engadin ein Rennen. «Alles ging schnell und doch verlor ich in den zwei Wochen nach dem Sturz sehr viel. Die Operation, die Narkose und das Ungewisse, wann es mir wieder ganz gut geht, raubten mir in dieser Zeit viel vom erarbeiteten Niveau.» Zwar war er sich immer sicher, dass er auf den Saisonfinal richtig zurückkommen kann, doch erst der Nationalpark-Bike-Marathon (8. Rang) brachte ihn auch mental so richtig zurück in den Rennrhythmus.
WM in den Dolomiten steht an
An der o-tour spielte das Wetter wunderbar mit. Auch der Rennverlauf war positiv. Bald nach dem Start setzte sich Huber im ersten langen Aufstieg Richtung Langis an die Spitze. Gemeinsam mit drei Fahrern bildete er die Spitzengruppe. Der Vorsprung in der ersten Rennhälfte wurde bereits so gross, dass die Podestplätze vergeben zu sein schienen.
Im Aufstieg auf den Ächerlipass suchte der Kellerämter die Vorentscheidung. Zuerst musste er Gegner Stauffer abreissen lassen, kurz danach auch Fanger und so war er alleine in Führung und versuchte nun, so schnell wie möglich auf den Pass zu kommen. Hinter ihm lauerte Stauffer. Kurz darauf kam ihm ein Stein dazwischen, den er mit dem Hinterreifen traf. «Ich verlor langsam Luft, Stauffer war schliesslich wieder bei mir und ich musste kurz anhalten, um zu pumpen. In diesem Moment fuhr mir der Sieg davon. Ganz resigniert hatte ich zwar noch nicht, doch ich ging nun nicht mehr Risiko ein als zuvor», erzählt Urs Huber.
Somit wurde es der 2. Rang. «Und es fühlt sich wie ein Sieg an», sagt er. Nach den letzten vier Wochen konnte er sich über diesen zweiten Rang genauso freuen wie über den verpassten angestrebten Sieg. Nun stehen am Samstag als Nächstes die Weltmeisterschaften in den Dolomiten auf dem Programm. «Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht genau weiss, was ich davon erwarte. Oftmals kam es schon vor, dass sich eine überstandene Verletzungspause kurz vor einem Grossanlass als Vorteil herausstellte. Doch realistischerweise ist es eher kein Vorteil, denn sonst würde sich ja jeder absichtlich verletzen, um einen Vorteil zu erhalten», so Huber. --red