Jungbürgerfeier im Gemeindehaus
Die Hälfte der 18 eingeladenen jungen Frauen und Männer des Jahrgangs 2000 erhielten einen Einblick in die Dienstleistungen der Gemeinde.
Welche Daten hat die Gemeinde über jeden Einwohner und jede ...
Jungbürgerfeier im Gemeindehaus
Die Hälfte der 18 eingeladenen jungen Frauen und Männer des Jahrgangs 2000 erhielten einen Einblick in die Dienstleistungen der Gemeinde.
Welche Daten hat die Gemeinde über jeden Einwohner und jede Einwohnerin? Weshalb müssen Steuern bezahlt werden? Wie muss man vorgehen, damit Abstimmungs- und Wahlzettel auch gültig sind? Antworten auf diese Fragen erhielten die Jungbürgerinnen und Jungbürger am letzten Freitag im Gemeindehaus. Und zwar von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der einzelnen Abteilungen.
Aufgeteilt in zwei Gruppen erfuhren sie über das richtige Vorgehen bei Zu- und Wegzug. Sie konnten ihr Datenblatt im Computer einsehen und sie erhielten ein Dossier mit wichtigen Hinweisen über die Dienstleistungen der Gemeinde und über staatskundlich Wissenswertes. Weiter erfuhren sie, wofür Geld eingenommen und wieder ausgegeben wird.
Möglichst viel auf der untersten Stufe entscheiden
Im Gemeinderatszimmer erklärte ihnen Ammann Ilias Läber drei Grundpfeiler des politischen Systems. Er bezeichnete das Milizsystem als Erfolgsmodell für die Schweiz. «Viele Entscheide werden an der Basis gefällt von Leuten, die berufstätig sind», so Läber. Im Gemeinderat gelte das Kollegialitätsprinzip. Entscheide tragen alle fünf Mitglieder mit – auch nach aussen –, selbst wenn man nicht derselben Meinung ist. Der dritte Pfeiler sei das Subsidiaritätsprinzip. Das heisse, dass alles, was auf unterster Stufe des Staates entschieden werden könne, soll auch hier entschieden werden.
Läber erinnerte daran, dass Oberwil-Lieli im Geburtsjahr der Jungbürger 1750 Einwohner zählte, heute sind es 2400. Das Dorf habe sich gut entwickelt, nicht zuletzt wegen des Umfahrungstunnels. Auch dank der vielen Zuzüge sei es möglich gewesen, den Steuerfuss immer wieder zu senken. «Mit 57 Prozent sind wir die steuergünstigste Gemeinde im Kanton Aargau», so Läber. Wichtig war ihm der Hinweis auf die vielen aktiven Vereine im Dorf.
Metzgete zum Abschluss
Mit 18 Jahren können die jungen Frauen nun abstimmen und wählen – und sich wählen lassen. «Dazu gehört, sich zu informierten und eine Meinung zu bilden», sagte Läber. Wer sich aktiv einbringen möchte, könne das: Die Gemeinde habe viele Chargen, die alle vier Jahre besetzt werden müssen in Behörden, Kommission und Abgeordnetenversammlungen.
Nach der Übergabe eines kleinen Geschenks wechselten Jungbürger, Gemeinderäte und Verwaltungsangestellte in den Kindergarten Oberwil. Dort brachte Werkhofleiter Stefan Kaufmann den Jungen die vielfältigen Dienstleistungen des Werkhofs mittels einer Präsentation nahe.
Danach begaben sich alle miteinander in die Mehrzweckhalle, an die Metzgete des Männerchors. --eob