Gelungene Premiere
28.08.2018 SchwingenFrauenschwinget in Uezwil
Ein besonderer Anlass fand am vergangenen Wochenende in der 400-Seelen-Gemeinde Uezwil statt. Das 1. Frauen- und Meitlischwinget war ein Erfolg.
Man bibberte aufgrund der Wetterprognosen. Am Ende gab es wohl 200 Zuschauer ...
Frauenschwinget in Uezwil
Ein besonderer Anlass fand am vergangenen Wochenende in der 400-Seelen-Gemeinde Uezwil statt. Das 1. Frauen- und Meitlischwinget war ein Erfolg.
Man bibberte aufgrund der Wetterprognosen. Am Ende gab es wohl 200 Zuschauer weniger deshalb. Der Anlass lockte trotzdem mehrere Hundert Menschen nach Uezwil. Und diejenigen, die kamen, erlebten ein tolles und besonderes Schwingfest.
Alle waren zufrieden
Der Freiämter Stefan Strebel, der technische Leiter des Nordwestschweizerischen Schwingverbandes, war ebenfalls vor Ort und begeistert: «Ein solcher Event ist eine sehr gute Sache», sagt er. Auch die über 100 Schwingerinnen waren zufrieden. Und natürlich auch die Organisatoren. --red
«Vier-Gänge-Menü» zum Schluss
Schwingen: Frauen- und Meitlischwinget in Uezwil – eine Premiere fürs Freiamt
Aus der ganzen Schweiz reisten die Schwingerinnen ins kleine Freiämter Dorf Uezwil. Das Kranzschwingfest zählt zur Jahresmeisterschaft und war das erste überhaupt im Freiamt. Das Frauen- und Meitlischwinget war trotz regnerischem Wetter ein Erfolg.
Simon Huwiler
Das Freiamt hat eine lange und erfolgreiche Schwingkultur. Das alljährliche Guggibad-Schwinget ist längst ein Klassiker. Doch ein Schwingfest für Schwingerinnen, das gab es hierzulande noch nie. Das 400-Seelen-Dorf Uezwil machte es endlich möglich. «Wir sind stolz. Und der Verband ist dankbar, dass wir es machen», sagt Patrick Michel vom Organisationskomitee. Über 130 Schwingerinnen verlangen sich in den drei Sägemehlringen alles ab. Und fighten so um den gut bestückten Gabentempel. Der ist 25 000 Franken schwer und könnte sich durchaus auch bei einem kleineren Fest der Männer sehen lassen.
Noch ist Frauenschwingen nicht so populär wie es das Pendant der Herren ist. Doch die Tendenz ist steigend.
Auch Stefan Strebel war begeistert
Unter den Zuschauern war auch Stefan Strebel, dreifacher eidgenössischer Kranzschwinger aus dem Freiamt: «Die machen einen Top-Job und ich finde, die Frauen haben Fortschritte gemacht, auch technisch gesehen. Solche Anlässe sind eine super Sache», sagt Strebel. Und auch Michel vom OK sieht im Frauenschwingen eine tolle Zukunft: «Es wurde grösser und professioneller in den letzten Jahren und vermarktet sich besser.»
Nur lobende Worte für Uezwil
In Uezwil ist auch die vierfache und aktuelle Schwingerkönigin Sonia Kälin zu sehen. Verletzungsbedingt nicht im Sägemehl. Dafür feuert sie inbrünstig ihre Schwester an. «Es macht Spass zu sehen, was meine Truppe kann. Meiner Schwester läuft es sehr gut.» Für Uezwil hat die Top-Schwingerin nur lobende Worte: «Der Anlass ist gut organisiert, die Infrastruktur top. Ich hoffe, es gibt wieder mal so ein Fest im Freiamt», hofft Kälin. Ihre Schwester Marian Kälin schaffte es denn auch bis in den Schlussgang. Gegen Yolanda Foulk reichte ihr ein Gestellter aber nicht zum Festsieg. Bei den «Meitli 1» gewinnt Seriensiegerin Angela Riesen. Bei den «Meitli 2» siegt Celia Philipona. Bei den Jüngsten verliert zwar Elena Schelbert den Schlussgang, darf sich aber dennoch schultern lassen. Zu gross war ihr Vorsprung nach den vorhergehenden Gängen.
Besonders: Vier Schlussgänge sorgen für Spektakel
Noch ist es ein grosses Stück Arbeit, Frauenschwingen populärer und der breiten Öffentlichkeit zugänglicher zu machen. Uezwil macht fürs Freiamt einen grossen Schritt in die richtige Richtung. Und in einem Punkt bietet das kleine Fest gar mehr Spektakel als sein grosser Bruder Guggibad: Es gibt vier Schlussgänge, nicht einen. Denn die Schwingerinnen messen sich in vier unterschiedlichen Kategorien – von den Zwergli bis zu den Aktiven. Bei so viel Unterhaltung kann sich Rolf Müller vom OK nur eines wünschen: «Ich möchte, dass alle Schwingerinnen glücklich und gesund heimgehen und sagen: ‹Uezwil war eine Reise wert›.»