Restaurant bleibt einige Zeit zu
03.07.2018 WidenWiden: Brand im Technikraum der «Brasserie Terrasse»
Höchstwahrscheinlich war der Tumbler der Auslöser des Brands in den Technikräumen des Hotel-Restaurants Heinrüti-Rank. In Mitleidenschaft gezogen wurde alles, was es für einen funktionierenden Betrieb ...
Widen: Brand im Technikraum der «Brasserie Terrasse»
Höchstwahrscheinlich war der Tumbler der Auslöser des Brands in den Technikräumen des Hotel-Restaurants Heinrüti-Rank. In Mitleidenschaft gezogen wurde alles, was es für einen funktionierenden Betrieb braucht: Strom, Wasser, Kühlung.
Erika Obrist
Von aussen präsentierte sich das Hotel-Restaurant Heinrüti-Rank, die Brasserie Terrasse, am letzten Sonntagmorgen wie üblich. Einzig die Tische auf der grossen Terrasse waren nicht gedeckt. Kein Personal ist geschäftig unterwegs. Der Parkplatz leer. Auf einer Tafel steht, dass das Restaurant wegen eines Brandfalls bis auf Weiteres geschlossen bleibt.
In der Gaststube sind die Tische weiss gedeckt. Das «Reservé»-Täfelchen glänzt neben den Gläsern. Auch hier: alles wie immer. Bei genauerem Hinsehen jedoch sind Fussspuren auszumachen auf dem Boden, «Staub» auf Büffet und Tischen. Überall. Auch in der Küche. Es ist kein Staub, sondern es sind Rauchpartikel, die sich abgelagert haben.
Alles voller Russ
Beim Gang die Treppe hinunter ins Untergeschoss steigt beissender Brandgeruch in die Nase. Wirt Pascal Laeri-Schaerz schiebt die dicke Brandschutztüre zur Seite. «Wäre die nicht gewesen, wäre das ganze Haus abgebrannt», ist er sich sicher. Im Licht der Handy-Lampe ist die Verwüstung auszumachen. Im Technikraum: alles schwarz. Leitungen, die sich in der Hitze verbogen haben, zum Teil geschmolzen sind. «Laut Brandermittler hat der Tumbler gebrannt», weiss Pascal Laeri-Schaerz.
Vermutlich Samstagnacht von 1 bis gegen 4 Uhr. Unbemerkt von allen Anwohnern rundherum. «Ein Hotelgast hat mir erzählt, dass er gegen 1 Uhr leichten Brandgeruch wahrgenommen hat.» Er habe sich nichts Schlimmes dabei gedacht, sich gedreht und weitergeschlafen.
Laeri selber wurde von einem Bekannten am frühen Morgen informiert. Was er sah im Untergeschoss, raubte ihm nicht nur den Atem. Strom, Wasserleitung, Kühlaggregate – alles defekt. Die Werkstatt voller Russ. Die weissen Kittel der Köche und die weissen Tücher in der Wäscherei – schwarz. Die Lebensmittel im Kühlraum – nicht mehr zu gebrauchen. An den Betrieb des Restaurants – nicht zu denken. «Ich kann noch nicht abschätzen, wie lange die Instandstellung dauern wird. Aber der Betrieb bleibt sicher einige Zeit geschlossen.» Ausgerechnet im umsatzstarken Monat Juli.
Während Stunden am Telefon
Nachdem die Feuerwehr abgezogen war am Samstag, setzte sich Pascal Laery-Schaerz hin und hat telefoniert. Während Stunden. Hat Leute angerufen, die Tische reserviert haben. Darunter war auch eine Reservation für ein Taufessen am Sonntag. «Die Reaktionen waren höchst unterschiedlich: von verständnisvoll bis ungehalten.» Viele Leute hätten ihr Bedauern ausgedrückt und ihn ermuntert.
Was nun auf Inhaber und Personal zukommt, weiss Pascal Laeri-Schaerz nur zu gut. Vor zwei Jahren hat es schon einmal gebrannt im «Heinrüti-Rank». Damals war es die Waschmaschine. «Daraufhin habe ich die Geräte erneuert, auch den Tumbler.» Jetzt ist Putzen und Reinigen angesagt. Gläser, Besteck und Geschirr, Böden, Wände, Ablagen. Alles, was beweglich und fest ist. Dazu müssen die Handwerker im Untergeschoss die Installationen erneuern. Das dauert mehr als ein paar Tage. Vor gut elf Jahren haben Sandra und Pascal Laeri-Schaerz den Betrieb von Hanspeter und Julia Schaerz übernommen. Sie führen den «Heinrüti-Rank» in dritter Generation. «Bei den Schwiegereltern, die den Betrieb jahrzehntelang geführt haben, hat es nie gebrannt, bei uns schon zum zweiten Mal», schüttelt Pascal Laeri-Schaerz den Kopf. Den Kopf in den Sand stecken, ist jedoch nicht sein Ding. «Jetzt wird alles instand gestellt und dann heissen wir unsere Gäste wieder willkommen.»
Wann der «Heinrüti-Rank» wieder in Betrieb geht, erfährt man im Internet unter www.brasserie-terrasse.ch.