Berikon: 24 Kinder bastelten Wildbienenhäuschen
Erstmals hat sich der Naturund Vogelschutzverein Berikon und Umgebung am Ferienpass beteiligt. Gleich an vier Nachmittagen waren Kinder zu Gast beim Spycher.
Honigbienen kennt jedes Kind. Aber ...
Berikon: 24 Kinder bastelten Wildbienenhäuschen
Erstmals hat sich der Naturund Vogelschutzverein Berikon und Umgebung am Ferienpass beteiligt. Gleich an vier Nachmittagen waren Kinder zu Gast beim Spycher.
Honigbienen kennt jedes Kind. Aber Wildbienen? Es gibt Tausende Arten von ihnen auf der Welt. Hierzulande mehrere Hundert. Sie sind meist Einzelgänger; zum Bestäuben der Blüten sind sie genauso wichtig wie die Honigbienen. Wildbienen, zu denen auch die Hummel zählt, sind bereits im März unterwegs, bevor die Honigbienen fliegen.
Die natürlichen Lebensräume der Wildbienen sind durch die industrielle Land- und Forstwirtschaft eingeschränkt. Um die langfristige Ansiedlung und Vermehrung zu gewährleisten, kann man Nistgelegenheiten bereitstellen. Beispielsweise Wildbienenhotels.
Je sechs Kinder an vier Nachmittagen
Solche Nistgelegenheiten haben 24 Ferienpasskinder, je sechs an vier Nachmittagen, beim Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung gebastelt. «Wir wurden vom Ferienpassteam angefragt, ob wir einen Kurs anbieten können», erzählt Präsidentin Rosmarie Groux. Man habe das im Vorstand besprochen und zugesagt. «Das ist auch Imagepflege für uns», so Rosmarie Groux. Und Nachwuchsförderung. Einen erheblichen Teil der Vorarbeiten hat Peter Scheuzger auf sich genommen. Birkenäste in Stücke gesägt und Löcher hineingebohrt. Das Holz für die Häuschen zusammengetragen und vorbereitet zum Zusammenbauen. Dazu Backsteine in kleine Stücke zerlegt. Die Vereinsmitglieder, meist vom Vorstand, haben Material zum Füllen der Häuschen gesammelt: Tannzapfen, Schneckenhäuschen, Holunderzweige, Bambusröhrchen, Holzwolle.
Ein Zvieri für alle
Nach einer kurzen Einführung über die Lebensweise der Wildbienen und der Besichtigung des Spychers des Vereins machten sich die Kinder ans Basteln der Wildbienenhäuschen. Mit Unterstützung von Peter Scheuzger schraubten sie auf dem vorbereiteten «Hotel» mit dem Schlagbohrer zwei Bretter so an, dass es wie ein Hausdach aussieht. Dann machten sich die Kinder ans Füllen des Häuschens. Dabei halfen ihnen Mitglieder des Vereins. Die Kinder arbeiteten ruhig und konzentriert eine gute Stunde lang. Dann war die Nisthilfe bereit. Fehlte nur noch das Gitter als Schutz vor hungrigen Vögeln, die es auf die Larven in der Nisthilfe abgesehen haben. Als das Gitter befestigt war, gab es für alle ein Zvieri im Schatten und anschliessend eine Geschichte.
Jedes Kind durfte sein Wildbienenhotel mit nach Hause nehmen. «Ich weiss schon, wo ich es aufhängen werde», erzählte Kyra. «Beim Hauseingang, wo es vor Regen geschützt ist.» Sie weiss einiges über Bienen, «denn meine Mutter ist Imkerin».
Für den erheblichen Aufwand an Material und Personal hat der Verein nichts verlangt. Das gehöre mit zur Imagewerbung, so Groux. --eob