Ganz im amerikanischen Stil
24.07.2018 Muri21. Autokino am Wochenende oberhalb von Muri
Er frönt dem amerikanischen Lifestyle. Und er gründete das Murianer Autokino. Beat Baumann erinnert sich an die Anfänge – noch zu zweit.
Der Verein zählt mittlerweile rund 20 ...
21. Autokino am Wochenende oberhalb von Muri
Er frönt dem amerikanischen Lifestyle. Und er gründete das Murianer Autokino. Beat Baumann erinnert sich an die Anfänge – noch zu zweit.
Der Verein zählt mittlerweile rund 20 Personen. Beim ersten Autokino 1997 entsprach diese Zahl den Autos, die auf die Bergmatte in Muri kamen, um beim ersten Autokino dabei zu sein. «Alle waren Freunde von uns und kamen wohl primär aus Goodwill», erinnert sich Beat Baumann. Zusammen mit Pirmin Breu hat er das Murianer Autokino ins Leben gerufen. Es war schweizweit das erste. --ake
Gar nicht nur der Filme wegen
Beat Baumann hat das Murianer Autokino mitbegründet – am Wochenende folgt die 21. Auflage
«Christine» – so hiess der Film, der 1997 als erster über die damals noch kleine Leinwand in der Murianer Bergmatt lief. Zusammen mit Pirmin Breu hat Beat Baumann das Autokino gegründet – es war das erste in der Schweiz und es ist nach wie vor sehr beliebt.
Annemarie Keusch
Beat Baumann trägt einen grauen Overall. Das Gespräch verzögert sich kurz, eine Kundin hat ein Problem mit ihrem Auto. Der Murianer führt im Boswiler Industriegebiet eine Garage – eine primär für amerikanische Autos. «Aktuell habe ich gerade keines hier», sagt er. Und meint damit, dass er gerade keines am Reparieren hat. Im Nebenraum stehen nämlich einige, mit Decken geschützt vor Staub. Viele sind seine. Wie viele es genau sind, das will Beat Baumann nicht sagen. «Diverse», meint er und lacht.
Baumann hat vor 21 Jahren zusammen mit Pirmin Breu das Murianer Autokino als erstes dieser Art gegründet. Seither ist er immer vor Ort – zwar nicht mehr im OK, aber immer noch als «Mädchen für alles». Er kennt die ganze Infrastruktur, die Organisation, alle involvierten Leute. 21 Jahre Autokino – einen Film hat er dabei noch nie geschaut. «Ich mache das nicht des Filmes wegen», sagt er und ist überzeugt, dass es ihm die meisten gleichtun und dass auch viele Besucher nicht der Filme, sondern der Autos wegen nach Muri kommen.
Nicht nur alte amerikanische Autos willkommen
Beat Baumann spricht von «Benzingesprächen», wenn er das meint, was ihm am Autokino so gefällt. Fachsimpeln, auch mal eine Motorhaube öffnen und schauen, welche Gefährte den Weg auf die Murianer Bergmatt finden – das ist für ihn das Autokino. «Es ist ein Treffen von vielen Gleichgesinnten», sagt er. Ihm haben es vor allem die alten amerikanischen Autos angetan. Warum? «Das ist schwierig in Worte zu fassen. Sie sind anders zu fahren, haben mehr Stil.» Wie seine Lieblingsautos kommt auch die Idee der Autokinos aus Amerika. Pirmin Breu hat sie von den Ferien mit nach Hause gebracht und mit Beat Baumann umgesetzt. Nichtsdestotrotz betont der Garagist: «Es sind nicht nur alte amerikanische Autos willkommen – gar nicht.» Es habe jedes Jahr auch ganz viele «normale» Autos.
Seit Beginn eine UKW-Frequenz
Mit rund 200 Autos pro Abend rechnen die Organisatoren. «Natürlich ist das stark abhängig vom Wetter. Regnet es, lassen viele ihre Oldtimer in der Garage», weiss Baumann – wohl auch aus eigener Erfahrung. Die Wetterprognosen zeigen sich für Autokinos aber erfreulich. Seit der ersten Durchführung, bei der rund 20 Autos dabei waren, habe sich auch sonst sehr viel verändert. «Mittlerweile braucht es pro Abend 30 Helferinnen und Helfer. Die Infrastruktur ist viel grösser, die Videotechnik professioneller.» Geblieben ist die UKW-Frequenz. «Wir haben diese seit der ersten Durchführung. Darauf sind wir stolz.»
Weitsicht über das Freiamt
Auch in diesem Jahr dürfen die Organisatoren an beiden Abenden einen Wettbewerb für einen Mythenrundflug für zwei Personen verlosen. Der Ton zum Film wird über eine UKW-Frequenz bequem übers Autoradio übertragen und für das leibliche Wohl stehen ein motiviertes Küchenund Bar-Team zur Verfügung.
Autokinos gibt es in der Schweiz mittlerweile einige. Baumann weiss, warum das Murianer immer noch sehr beliebt ist. «Der Anteil an amerikanischen Autos ist hoch. Das spricht sich in der Szene herum.» Auch ohne US-Car sei aber jedermann willkommen, teilzunehmen und nicht nur die Atmosphäre eines Autokinos, sondern auch die Ruhe in der Bergmatt ob Muri mit Ausblick auf das Freiamt zu geniessen.
Einmal mit und einmal ohne Autos
«The Founder» und «Codename U.N.C.L.E»
Am Freitag, dem 27. Juli, zeigen die Organisatoren des Vereins Autokino Muri den Film «The Founder». Es handelt sich dabei um die Verfilmung des Buches «Die wahre Geschichte von McDonald’s». Bei diesem Film geht es um die Entstehung des Fast-Food-Riesen und ihren Gründern Richard und Maurice McDonald’s und Ray Kroc. Besetzt mit Schauspielern wie Michael Keaton alias Ray Kroc, Nick Offerman alias Robert McDonald, John Caroll Lynch alias Mac McDonald und Laura Dern alias Ethel Kroc, führt die Geschichte die Zuschauer in die 50er-Jahre und zur Gründung von McDonald’s. Nicht nur ist dieser Film sehr gut gelungen, er verfügt zudem über Bilder wunderschöner Klassiker und unverwechselbarer Landschaften.
Am Samstag, den 28. Juli, geht es mit einem Knüller des Spionage-Gen res weiter. «Codena me U.N.C.L.E.» unter der Regie von Guy Richie führt die Betrachter in die 60er-Jahre, in denen Nazis versuchen, eine revolutionäre Atombombe herzustellen. Für die bestehenden Supermächte stellt dies eine grosse Bedrohung dar und somit müssen sie zusammen versuchen, die Herstellung einer solchen Waffe zu unterbinden. Gespickt mit viel Witz und Charme, brilliert dieser Film mit tollen Bildern, halsbrecherischer Action und Schauspielern wie Henry Cavill als Napoleon Solo, Alicia Vikander als Gaby Teller, Armand Hammer als Illya Kuryakin und Hugh Grant als Waverly, seines Zeichens Chef des englischen Geheimdienstes. --red
Weitere Infos auf www.autokinomuri.ch



