«Gautschete» bei der Kasimir Meyer AG
Da gab es kein Entrinnen mehr für Samuel Gaspers. Der Lehrling der Kasimir Meyer AG wurde nach guter Tradition diese Woche «gegautscht», wobei die nasse Abkühlung im Kirchplatz-Brunnen bei diesen ...
«Gautschete» bei der Kasimir Meyer AG
Da gab es kein Entrinnen mehr für Samuel Gaspers. Der Lehrling der Kasimir Meyer AG wurde nach guter Tradition diese Woche «gegautscht», wobei die nasse Abkühlung im Kirchplatz-Brunnen bei diesen warmen Temperaturen wohl eher ein Vergnügen war. Einziger Nachteil: Der Taucher in den Brunnen war natürlich nicht ganz freiwillig, seine Kasi-Arbeitskollegen sorgten dafür, dass der Taucher richtig gründlich war. Mit samt den Kleidern. Gautschen ist ein Buchdruckerbrauch, der bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Nach bestandener Abschlussprüfung wird der Lehrling im Rahmen einer Zeremonie in einem Brunnen untergetaucht. Zu einem Gautschakt gehören neben dem Gautschling der Gautschmeister sowie zwei Packer und ein Schwammhalter. Beim Gautschen dürfen übrigens nur diejenigen anpacken und mitmachen, die selber einen Gautschbrief besitzen, also selbst schon gegautscht wurden. Samuel Gaspers, im Dezember wird er 20, wohnhaft in Buttwil, absolvierte die Lehre als Polygraf, Fachrichtung Printmedien, bei der Kasimir Meyer AG. Er sei während seiner Lehrlingszeit von August 2014 bis jetzt ein ruhiger, ausgeglichener Lehrling gewesen, erklärte Gautschmeister Demian Barandun. «Er hat seine Arbeit immer gewissenhaft und zu unserer Zufriedenheit erledigt.» Nach der «Gautschete» muss der Lehrling eine Gautschfeier organisieren, damit er den Gautschbrief erhält und sich so aus der Lehre «herauskaufen» kann. --red