«Gmeind» in Tägerig am Donnerstag, 7. Juni, 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle

Die Rechnung der Gemeinde Tägerig weist ein grosses Defizit auf. Die Kosten im Bereich Gesundheit und Bildung belasten das Budget mehr als erwartet. Vorgelegt wird zudem eine Kreditabrechnung und zwei Einbürgerungsgesuche.

Trotz einer Entnahme von rund 210 000 Franken aus der Aufwertungsreserve beläuft sich der Aufwandüberschuss der Gemeinde Tägerig auf 220 000 Franken. Budgetiert war eigentlich ein Plus von 5600 Franken. Wie erklärt sich die Gemeinde dieses Defizit? «Den Löwenanteil machen unbeeinf lussbare Mehraufwendungen in den Bereichen Sozialinstitutionen, Schule, Berufsbildung, Sonderschulen und Pflegefinanzierung aus», heisst es im Bericht der Gemeinde. Weiter mussten beispielsweise im Bereich Schule eine neue Heizung und ein behindertengerechter Zugang realisiert werden.

Im Bereich Sozialhilfe konnten hohe Rückerstattungen realisiert werden, sodass der Nettoaufwand geringer ausfiel als budgetiert. Die prognostizierten Steuererträge wurden fast punktgenau erreicht.

Mehr und aufwendigere Fälle

Mit 105 000 Franken macht die Pflegefinanzierung den grössten Teil des Defizits aus. «Die Pflegekosten wuchsen dramatisch», heisst es im Bericht. «Der Aufwand gegenüber dem Vorjahr hat sich fast verdoppelt.» Gleichzeitig fiel der Zuschlag für die Spitalfinanzierung weg. Ausserdem betreute die Spitex Heitersberg erneut mehr und aufwendigere Fälle.

Ein ebenfalls grosses Defizit wurde im Bereich Bildung verzeichnet. So gab es etwa mehr Kindergärtner. Auch besuchten mehr Oberstufenschüler die Schule Mellingen als budgetiert. Dagegen besuchten weniger Schüler die Musikschule Mellingen-Wohlenschwil, folglich gab es auch weniger Einnahmen durch Elternbeiträge an die Musikschule.

Kosten früher als erwartet
Im März 2017 gab zudem die alte Ölheizung im Schulhaus den Geist auf und musste durch eine neue ersetzt werden. Bei dieser Gelegenheit wurden ausserordentliche Unterhaltsarbeiten erledigt. Der Zugang zum Kindergarten musste behindertengerecht ausgebaut werden. Aus Vandalenakten und Marderschäden resultierten ebenfalls Kosten. Ausserdem musste der Jugendraum umgebaut werden.

Weiter wurden erstmals Abschreibungen auf den IT-Investitionen von 2016 registriert – das früher als erwartet. Eine erneute massive Zunahme bei den Sonderschulkosten um 30 Prozent sowie steigende Kosten für die Berufs- und Kantonsschulen aufgrund von mehr Schülern mussten ebenfalls verrechnet werden.

Es gibt auch positive Meldungen am «Finanzhimmel». Die Kreditabrechnung für die Strassensanierung Niedermatt zeigt ein erfreuliches Bild. Statt der bewilligten 200 000 Franken wurden nur deren 162 000 Franken benötigt. Dies war möglich dank einer optimierten Arbeitsvergabe und einer gute Organisation, zudem musste die Fundationsschicht nicht ersetzt werden. --chg

Die Traktanden
Am Donnerstag, 7. Juni, 20 Uhr findet in der Mehrzweckhalle die Einwohnergemeindeversammlung statt. Die Traktanden: 1. Protokoll, 2. Rechenschaftsbericht, 3. Jahresrechnung, 4. Kreditabrechnungen Niedermatt, 5. Einbürgerung, 6. Verschiedenes.