Dem Turm einen Schritt näher
08.06.2018 MutschellenWiden: In einem Jahr soll ein bewilligungsfähiges Projekt vorliegen
Der Kanton lehnt einen Aussichtsturm auf dem Hasenberg nicht grundsätzlich ab. Deshalb wurde nun der Trägerverein gegründet. Dieser erarbeitet nun die Grundlagen ...
Widen: In einem Jahr soll ein bewilligungsfähiges Projekt vorliegen
Der Kanton lehnt einen Aussichtsturm auf dem Hasenberg nicht grundsätzlich ab. Deshalb wurde nun der Trägerverein gegründet. Dieser erarbeitet nun die Grundlagen für Erschliessung, Finanzierung und Betrieb.
Erika Obrist
Wenn in Widen oder Berikon etwas «Historisches» ansteht, dann ist der Hubretter der Feuerwehr Mutschellen meist vor Ort. Auch am letzten Dienstagabend auf dem Hasenberg. Kaum war der Trägerverein Hasenbergturm gegründet, wurden die Anwohner über das weitere Vorgehen für den Bau eines Aussichtsturm informiert. Und gleich danach konnten alle, die wollten, sich vom Hubretter in luftige Höhen heben lassen. Von dort konnte man die Aussicht Richtung Limmattal, Innerschweiz und Alpen geniessen. Letztere versteckten sich jedoch hinter dunklen Wolken. Aber der Turm auf dem Uetliberg war deutlich auszumachen.
Zweistufige Offerte eingeholt
Ein solcher Aussichtsturm soll bald auch auf dem Hasenberg stehen. Einer aus Holz. Die oberste Plattform auf 35 Metern Höhe. So weit hinauf schaffte es nicht einmal der Korb am Arm des Hubretters.
Auf dem Hasenberg stand bis Mitte des letzten Jahrhunderts schon ein Holzturm. Dann wurde er abgebrochen. In den Legislaturzielen 2014 bis 2017 hatte die Gemeinde das Ziel «Aussichtsturm auf dem Hasenberg» festgehalten. Ursprünglich sollte dieser am höchsten Punkt des Bergs erstellt werden. Mitten im Waldgebiet mit einer 360-Grad-Rundsicht. Dieser Standort erwies sich als nicht bewilligungsfähig. Also suchte man weitere Standorte.
Fündig wurde man auf dem Areal der Stiftung Haus Morgenstern. Am Waldrand oberhalb des Fusswegs zum Egelsee. Hier könnte das Projekt «Triangolo» umgesetzt werden, das aus einem Wettbewerb mit Studenten der Holzfachschule Biel als Sieger hervorging. Der Ausblickswinkel beträgt hier rund 240 Grad, dafür kann die Infrastruktur mit Cafeteria und Spielplatz des angrenzenden «Hauses Morgenstern» genutzt werden.
Bei der Firma Hüsser Holzbau AG in Bremgarten wurde eine zweistufige Offerte eingeholt: eine erste für Planung und Konzeption des Turms, eine zweite für die Erstellung des Hasenbergturms. Die Ortsbürgergemeinde Widen hat für die erste Phase einen Beitrag von 60 000 Franken gesprochen.
Zwei Arbeitsgruppen eingesetzt
Bevor aber Geld ausgegeben wird, wollten die Initianten vom Kanton wissen, ob überhaupt ein Aussichtsturm gebaut werden darf ausserhalb der Bauzone. «Der Kanton hat keine Zusage erteilt – aber auch keine grundsätzliche Ablehnung», sagte Gemeindeammann Peter Spring bei der Information der Anwohner. Aber er will mehr wissen über Verkehr, Erschliessung und möglichem Betrieb.
Der Trägerverein hat nun zwei Arbeitsgruppen eingesetzt. Eine befasst sich schwergewichtig mit den Vorarbeiten bis zur Baubewilligung und Bau, eine zweite mit dem Betrieb inklusive Finanzierung.
An der «mega19» vorstellen
Gründungsmitglieder des Vereins sind Philippe Stutz (Ortsbürger Widen), Hansruedi Luginbühl (Gesamtleiter Haus Morgenstern), Alexander Schibli (Gemeinderat Bellikon), Daniel Scheidegger (Projektmitarbeiter Zufikon), Gabriel Lüthy (Gemeinderat Widen) und Peter Spring (Gemeindeammann Widen). Für den Bau des Turms hat die Ortsbürgergemeinde Widen einen namhaften Beitrag zugesichert. Der Verein möchte auch den Betrieb und Unterhalt sowie einen Fonds für einen späteren Rückbau des Turm sicherstellen. Deshalb wird der Hasenbergturm am Stand der Gemeinden an der Gewerbeausstellung mega19 ein Schwerpunktthema sein. Dort sollen Vereinsmitglieder und Sponsoren gewonnen werden. Da es sich um ein Projekt mit regionaler Ausstrahlung handelt, erhofft der Verein sich auch eine Beteiligung der umliegenden Gemeinden im Gebiet der Repla Mutschellen-Reusstal-Kelleramt.
Baubeginn Ende 2019?
Laut Peter Spring sollen bis im nächsten Frühjahr Planung und Konzeption mit einem bewilligungsfähigen Projekt vorliegen. Wenn Baubewilligung und Finanzierung gesichert sind, könnte Ende 2019 mit dem Bau angefangen werden. Die Eröffnung ist auf Ende 2020, Anfang 2021 geplant.
Wovor sich viele Leute fürchten, ist der Abfall, der an Erholungsorten liegen bleibt. Diesbezüglich besteht Kontakt mit dem «Haus Morgenstern.» Eine der Beschäftigungsgruppen könnte für Ordnung rund um den Turm sorgen.
Aufmerksamer Zuhörer bei der Information war Josef Monn aus Bellikon. Er habe die Idee eines Turms schon 1994 mit dem damaligen Wider Ammann Erwin Güntert besprochen. Das Ziel: Zur Jahrtausendwende hätte der Aussichtsturm stehen sollen. Monn hatte auch eine Ausstellung zusammengestellt – der neue Verein ist sicher interessiert an diesen Dokumenten.