Ein Remis wie ein Sieg
23.05.2018 MuriFussball, 2. Liga inter: FC Muri – FC Wohlen U23 3:3 (3:2)
Der FC Muri und die U23 des FC Wohlen liefern sich ein Derby nach Mass. Viele Tore, eine spannende Aufholjagd und ein kampfbetontes Spiel. Über die Punkteteilung freuen sich die Wohler ...
Fussball, 2. Liga inter: FC Muri – FC Wohlen U23 3:3 (3:2)
Der FC Muri und die U23 des FC Wohlen liefern sich ein Derby nach Mass. Viele Tore, eine spannende Aufholjagd und ein kampfbetontes Spiel. Über die Punkteteilung freuen sich die Wohler allerdings mehr als die Murianer.
Josip Lasic
Miodrag Dedic, Trainer des FC Muri, und Mirko Pavlicevic, Trainer der U23 des FC Wohlen, sind sich nach der Partie in mehreren Punkten einig. Der Wichtigste: Das Unentschieden ist verdient.
Völlig schmecken will Dedic die Punkteteilung dennoch nicht. Dafür ist sein Team zu fahrlässig mit der zweimaligen Führung umgegangen.
Muri mächtig – Wohlen wehrlos
Den 5:1-Sieg der Wohler in der Hinrunde hatten beide Seiten noch im Hinterkopf. Muri wollte die Revanche und hat das deutlich gezeigt. 1. Minute, 1:0 für die Platzherren. Torschütze: Cristian Ianu. Keine zwei Minuten später zeigen die Wohler, dass sie auch in Derbystimmung sind. Biqkaj gleicht aus.
Danach übernimmt Muri das Kommando. Nach einem Abwehrfehler der Wohler trifft Luigi Milicaj nach 15 Minuten zum 2:1. Drei Minuten später folgt ein Penaltypfiff für Muri. Spätestens jetzt sorgen die Teams dafür, dass die Derbystimmung steigt. Milicaj läuft zum Penalty an, doch Woh len-Goalie Koch hält. Die Freude der Gäste währt kurz. Der Schiedsrichter lässt den Penalty wiederholen. Einige Spieler liefen zu früh in den Strafraum. Erneut läuft Milicaj an, erneut hält Koch. Den Nachschuss bringt Milicaj zum 3:1 im Wohler Netz unter. Freud und Leid wechseln im Sekundentakt die Seite. Die Derbystimmung ist perfekt. Muri wirkt dominant und hat bereits einen Zwei-Tore-Vorsprung nach 18 Minuten.
Der harte Kampf zurück
«Die ersten 20 Minuten waren auf unserer Seite grossartig», sagt Muri-Trainer Dedic. «Danach schleichen sich Unaufmerksamkeiten ins Spiel.
Ich habe im Vorfeld gesagt, dass Wohlen eine starke Mannschaft ist. Wir hatten Vorteile im Bereich Physis und Erfahrung, nutzten diese aber nicht mehr und liessen Wohlen zurückkommen.»
Tatsächlich geben die Gäste nicht auf, kämpfen um jeden Ball und belohnen sich mit dem Anschlusstreffer kurz vor der Pause. Ausgerechnet Milan Marjanovic, der einen Tag vorher mit dem Wohler Fanionteam bereits im Einsatz war, trifft. «Ich bin langsam müde», sagt Marjanovic nach der Partie. Er ist allerdings ein Beispiel dafür, wie die Wohler gekämpft haben.
Wohler Willen bringt Punkt
«Wir haben eine junge Mannschaft, die noch viel lernen muss», sagt Wohlens U23-Trainer Mirko Pavlicevic. «In der Pause musste ich ein wenig laut werden. Ich bin aber stolz, wie das Team nach dem 1:3-Rückstand zurückkam.»
Wohlen kämpft in der 2. Halbzeit weiter. In der 86. Minute wechselt Pavlicevic Jean-Michel Kuelo ein. Der Joker sticht zwei Minuten später. 3:3. Die Wohler jubeln, als hätten sie soeben die Meisterschaft geholt. Muri ist einen Moment lang geschockt. Danach kämpfen beide Mannschaften mit offenem Visier um den Siegtreffer. Er fällt nicht mehr. Für die Wohler ist der Punkt enorm wichtig. Besonders, weil sie nach Schöftland das zweite Topteam in Folge ärgern konnten. Pavlicevic: «Wir spielen jetzt zu Hause gegen Wangen bei Olten, dann auswärts in Olten und zu Hause gegen Wettingen. Das sind Teams, die in unserer Reichweite sind. Ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen und uns um Tabellenplatz 7 herum klassieren können.»
Muri trifft noch auf das Topteam Pajde und die Abstiegskandidaten Dulliken und Rothrist. Dedic: «Wie gegen Biberist haben sich gegen Wohlen Unkonzentriertheiten eingeschlichen. Ich nehme die Spieler da ein wenig in Schutz, da es eine lange Saison war und viele Akteure durchspielen mussten. Wir kriechen auf dem Zahnfleisch, aber es nützt alles nichts. Im muss das Niveau im Team hochhalten.» Am Mittwoch, 6. Juni, 20 Uhr, folgt noch ein wichtiges Cupqualifikationsspiel gegen Bazenheid.



