Muster für Juniorenförderung
13.04.2018 SportFussball, 2. Liga inter: FC Wettingen – FC Muri (Sa, 17 Uhr) – Kim Weiss im Fokus
Im letzten Spiel des FC Muri brachte der 17-jährige Kim Weiss sein Team mit einem sehenswerten Distanzschuss in Führung. Weiss wollte nie weg von Muri. Auch seine Zukunft sieht er im Freiamt.
Ob sich Kim Weiss seine Torpremiere für den FC Muri so vorgestellt hatte? Man darf es bezweifeln. Sein Treffer im letzten Spiel gegen Olten war an Schönheit und Wichtigkeit nur schwer zu überbieten. Nach einer durchzogenen ersten Hälfte der Murianer erlöste der 17-Jährige seine Mannschaft mit einem Gewaltschuss ins Lattenkreuz. Ein spezielles Erlebnis für Weiss, wie er sagt: «Das war für mich ein Freudensprung. Es waren sehr viele Zuschauer da. Da musst du etwas zeigen. Wenn du dann ein Tor schiessen kannst – und vor allem so eines – ist es umso schöner.»
Flaggschiff der nächsten Generation
Weiss ist ein regelrechtes Musterbeispiel für die Juniorenförderung beim FC Muri. Seit dem F-Junioren-Alter durchlief er alle Stationen in der Jugendabteilung der Freiämter. Sein Talent blieb nicht unbemerkt. Der FC Wohlen klopfte bei den B-Junioren an. Weiss lehnte ab. Der Grasshoppers-Club Zürich wollte ihn zu einem Probetraining einladen. Auch dieses Angebot schlug er aus. «Ich wollte nie weg von Muri. Ausserdem wollte ich mich auf die Ausbildung konzentrieren», sagt Weiss, der sich momentan im zweiten Lehrjahr als Elektroinstallateur befindet.
Im Alter von 15 Jahren wechselte das Talent in die zweite Mannschaft und kam zu ersten Einsätzen in der dritten Liga. Das sei ein grosser Sprung gewesen. Der Fussball bei den Aktiven sei einiges schneller und körperbetonter. Weiss setzte sich durch, lernte, mit den erfahrenen Spielern mitzuhalten. So folgte nur Monate später der nächste Sprung: von der 3. Liga in die 2. Liga interregional. In der Vorrunde nahm er mehrheitlich auf der Bank Platz, wurde gegen Pajde und Rothrist jeweils kurz vor Schluss eingewechselt. Spielpraxis holte er sich in der zweiten Mannschaft. Nun scheint die Zeit reif zu sein für Weiss. Er stand in zwei von vier Pflichtspielen in der Startaufstellung und wurde gegen Wangen bei Olten in der 36. Minute eingewechselt. Nur im Cupspiel gegen Reinach konnte er nicht mittun, weil er gesperrt war.
«Ich will in Muri bleiben»
Weiss ist mit seinen 17 Jahren nicht der Jüngste im Kader der Murianer. Der Flügelspieler Eduard Nikolla ist einen Monat jünger. Weiss ist froh, nicht der einzige Junge in der Mannschaft zu sein. Die Tatsache, dass er sich nicht alleine gegen die erfahrenen Spieler durchsetzen müsse, gebe ihm Selbstvertrauen. Von den älteren Spielern im Kader könne er viel lernen. «Hier hast du Spieler, die schon höher gespielt haben. Einem Cristian Ianu merkst du die Erfahrung an», sagt Weiss. Der 17-Jährige spielt bei Muri im zentralen Mittelfeld und nimmt eine der wichtigsten Positionen auf dem Platz ein. Druck verspüre er keinen. «Die Nervosität ist kein grosses Thema. Ich war vor einem Spiel nie richtig aufgeregt», sagt er.
Ob er morgen Samstag gegen Wettingen wieder in der Startaufstellung stehen wird, ist offen. Durch seine Leistung im letzten Spiel hat er sich für ein weiteres Aufgebot in der Startformation aufgedrängt. Im Spiel gegen die Wettinger muss für die Freiämter ein Sieg her. Sie liegen auf Platz neun der Tabelle. In der Vorrunde gewann Muri souverän mit 3:0.
Weiss: «Ich will weiterhin gute Spiele in der ersten Mannschaft zeigen.» Dadurch, dass Weiss mit 17 Jahren im zentralen Mittelfeld in der 2. Liga interregional spielt, hat er noch Potenzial. Ihm stehen quasi alle Türen offen. Doch ein Wechsel kommt für ihn nicht infrage. Muri sei schon immer seine Mannschaft gewesen und das bleibe auch so. «Ich will in Muri bleiben und mit dieser Mannschaft den Aufstieg schaffen», beteuert Weiss. --yf