Hin- und hergerissen
17.01.2025 Sport, EishockeyEishockey, 3. Liga: Fischbach-Göslikon liebäugelt mit dem Aufstieg
Der HC Fischbach-Göslikon hat Chancen, sportlich den Aufstieg in die 2. Liga zu schaffen. Die «Indianer» sind unsicher, ob sie diesen Weg auch antreten wollen.
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Eishockey, 3. Liga: Fischbach-Göslikon liebäugelt mit dem Aufstieg
Der HC Fischbach-Göslikon hat Chancen, sportlich den Aufstieg in die 2. Liga zu schaffen. Die «Indianer» sind unsicher, ob sie diesen Weg auch antreten wollen.
Vor zwei Jahren hat der HC Fischbach-Göslikon den Titel in der 3. Liga der Zentralschweiz geholt. Ein Riesenerfolg für die Fischbach-Gösliker. Dieser hätte ihnen theoretisch den Aufstieg in die 2. Liga ermöglicht. Doch die «Indianer» haben schon vor den Play-offs damals dem Verband mitgeteilt, dass sie aus finanziellen Gründen darauf verzichten würden. Jetzt ist Fi-Gö wieder auf dem besten Weg in die Play-offs. Das dritte Jahr in Folge. Und diesmal ist man sich im Verein nicht mehr so sicher, ob man auf die 2. Liga verzichten möchte. «Wir haben eine Umfrage unter den Spielern der 1. Mannschaft durchgeführt», sagt Stephan Zimmermann, TK-Chef des Fanionteams. «Das Feedback war nicht so schlecht. Wir können es aktuell nicht klar verneinen, ob wir aufsteigen wollen.»
Dass die Mannschaft so erfolgreich ist, hängt in erster Linie mit Spielertrainer Michel Simmen zusammen. Der 37-jährige Fischbach-Gösliker kam vor zwei Jahren von den Argovia Stars aus der 1. Liga in sein Heimatdorf, um für Fi-Gö zu spielen. Mitgebracht hat er mehrere Teamkollegen, die ebenfalls zuvor in der 1. Liga gespielt haben. Bei einem Aufstieg damals hätte Fi-Gö eine Ausbildungsentschädigung für diese Spieler bezahlen müssen. Da diese Entschädigungen wegfallen, sobald ein Spieler drei Jahre in Folge in der 3. Liga gespielt hat, ist das kein Problem mehr. «Es wären nur noch Pascal Wittwer und Lars Neher aus dem aktuellen Team, für die noch etwas bezahlt werden müsste. Das ist deutlich weniger, als noch vor zwei Jahren der Fall gewesen wäre», erklärt Zimmermann. «Und es wäre cool für die Region und den Verein, wenn wir es in der 2. Liga versuchen würden.»
Abwarten ist nicht möglich
Die Ausbildungsentschädigungen sind allerdings nicht die einzigen Unkosten, die anfallen würden. In der 2. Liga sind weitere Wege zu fahren und mehr Spiele zu absolvieren. Und die Meisterschaftsgebühr ist ebenfalls höher. «Ich habe mich beim Verband erkundigt. Es wären rund 8000 Franken pro Saison, die wir mehr bezahlen müssten», sagt Zimmermann. Viel Geld für einen kleinen Verein wie Fi-Gö. Zudem wäre es mit der Eiszeit im Schüwo-Park ein schwieriges Unterfangen. Fischbach-Göslikon ist momentan zwar sportlich deutlich stärker als Lokalrivale Wohlen Freiamt, «aber sie sind immer noch der grössere Club und benötigen das Eis dementsprechend häufiger.» Die Wohler sind auch aus einer anderen Perspektive ein Grund, wieso ein Aufstieg auch seine Schattenseiten hätte. Es gäbe keine Freiämter Derbys mehr. «Wenn man allein auf die Meisterschaftsgruppe schaut, wäre ein Aufstieg kein Thema. Wir haben Spiele gegen Wohlen, aber auch gegen Reinach, das ebenfalls nah ist, und mit Herrischried einen Gegner, bei dem man immer vor spektakulärer Kulisse spielen kann.» All das würde wegfallen in der 2. Liga. Geografisch wären die nächsten Gegner Altstadt Olten und der EHC Rheinfelden. Sportlich die grösseren Herausforderungen, aber emotional für die Zuschauer mit weniger Rivalität verbunden. Deshalb ist man bei Fi-Gö noch unentschlossen, in welche Richtung es gehen soll. «Die Spieler haben gesagt, dass wir doch abwarten sollen, ob es sportlich überhaupt reicht. Das ist aber nicht möglich. Bis Ende Monat muss der Verband wissen, ob wir aufsteigen würden», berichtet der TK-Chef. «Wir werden es sicher noch im Verein besprechen müssen und mit dem Vorstand ansehen, ob es sich lohnt. Was wir sagen können: Wir werden alles dafür tun, dass es aus sportlicher Sicht möglich wäre, dass wir aufsteigen.»
Einen Schritt in diese Richtung kann Fi-Gö morgen machen. Um 17.15 Uhr gastieren die Freiämter bei Bucheggberg zum zweitletzten Spiel der Ligaphase. Eine Prise Zweitligaluft kann die Mannschaft dann am kommenden Mittwoch schnuppern. Um 20.15 Uhr gastiert Zunzgen-Sissach im Schüwo-Park zum National Cup. Der Gegner ist Tabellenführer in der Zentralschweizer Zweitligagruppe. --jl
Wohlen verliert forfait
Der HC Wohlen Freiamt verliert das verschobene Heimspiel gegen Bucheggberg forfait. Die Wohler konnten im Dezember wegen Spielermangels nicht antreten. Es konnte aber kein Ausweichtermin gefunden werden, der dem Gegner zustimmen könnte. Deshalb verlieren die Freiämter. Da es wegen der Rückzüge von Binningen und Zunzgen-Sissach aber keine Absteiger aus der Wohler Gruppe gibt, hält sich der Schaden in Grenzen. Den «Huskies» verbleiben noch drei Heimspiele in dieser Saison. Das erste morgen Samstag, 17.30 Uhr, gegen Herzogenbuchsee. --red

