Und wieder unglaublich

  30.11.2021 Sport

Bob: Melanie Hasler hat die Olympia-Qualifikation schon erreicht

Sie benötigte drei Rangierungen unter den besten acht, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Melanie Hasler hat dieses riesige Ziel bereits nach den ersten drei Rennen der Saison erreicht. «Ist das wirklich passiert?», fragt die 23-Jährige aus Berikon.

Stefan Sprenger

Monobob-Weltcup in Innsbruck. Melanie Hasler hat sich soeben den 8. Rang gesichert. Ein Schweizer Kameramann fragt bei ihr nach: «Ist das jetzt deine Qualifikation für Olympia?» Melanie Hasler realisiert erst jetzt, dass sie es geschafft hat. «Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Ich bin mega erleichtert, und eigentlich kann ich es noch gar nicht wirklich glauben.»

Erste Europacup-Saison vor zwei Jahren

Unglaublich. Ein Begriff, den Melanie Hasler mit ihren Leistungen immer wieder hervorruft. Vor zwei Jahren startete sie zu ihrer ersten kompletten Europacup-Saison. «Ich war damals schon froh, wenn ich nicht ständig einen Sturz hatte.» Eine Saison später wird sie zur Weltcup-Pilotin ernannt. Und auch da überzeugt sie, fährt beispielsweise in St. Moritz aufs Podest. «Olympia 2022 in Peking war eigentlich nie ein Thema. Aber irgendwie schlich sich das ein. Dass ich mein Olympia-Ticket jetzt im Sack habe, ist für mich und wohl auch für viele andere Menschen eine unglaubliche Geschichte», erzählt Hasler.

Dreimal antreten für drei Top-8-Platzierungen

Um sich für die Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar 2022) zu qualifizieren, benötigte Hasler drei Top-8-Platzierungen im Zweier- und Monobob. Vor einer Woche schaffte sie den 8. Platz im Monobob und den 6. Platz im Zweier. Am letzten Samstag folgt dann die Krönung. Der erneute 8. Rang im Monobob-Rennen sorgt für Jubelsprünge.

Restliche Rennen ohne Druck

Hasler erzählt: «Nach dem 1. Lauf war ich nicht zufrieden. Es war keine gute Fahrt. Auch im 2. Durchgang machte ich einen Fehler. Aber weil ich so viel Geschwindigkeit hatte, spielte das keine grosse Rolle.» Nach dem 9. Zwischenrang nach dem 1. Lauf macht sie noch einen Platz gut. Und dieser reicht für die Qualifikation und die Erfüllung eines Traumes. «Welcher Sportler will schon nicht gerne an die Olympischen Spiele?», fragt die aufgestellte Melanie Hasler. Sie gibt die Antwort gleich selbst: «Natürlich jeder! Und dass ich in ein paar Monaten eine Olympionikin bin, macht mich stolz. Ich freue mich riesig. Ich geniesse es sehr. Es ist verrückt, einfach verrückt.»

Die restlichen 13 Weltcup-Rennen im Mono- und Zweierbob könne sie «total ohne Druck angehen», wie sie sagt. Am Sonntag startete sie mit Anschieberin Irina Strebel im Zweierbob-Rennen in Innsbruck. Und wieder rast die Freiämterin in die Top 10. Der 7. Rang in diesem Weltcup-Rennen beweist, dass Melanie Hasler eine Senkrechtstarterin ist. Das Olympia-Ticket wird sie zusätzlich motivieren.


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