Am 8. August hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen erstmals einen Höchstwert von Chlorothalonil im Trinkwasser festgelegt. Der Wert beträgt 0.1 Mikrogramm pro Liter.Das veranlasste die Gemeindewerke Villmergen eine Selbstkontrolle durchzuführen. Das Ergebnis zeigt, dass die Gemeindewerke Massnahmen ergreifen müssen. Denn hier liegt der Wert bei 0.19 Mikrogramm pro Liter. Das schreiben die Gemeindewerke Villmergen am Freitagmorgen in einer Mitteilung. 

65 Prozent des Trinkwassers für Villmergen stammen aus den Grundwasserpumpwerken Kreuzester und Unterzelg. Das Pumpwerk Kreuzester ist das Hauptstandbein der Villmerger Wasserversorgung und zurzeit unentbehrlich. Beim Kreuzester wurde ein Wert von 0.87 festgestellt. Beim Unterzelg sind es 0.24 Mikrogramm pro Liter. 35 Prozent des Villmerger Trinkwassers stammen aus eigenen Quellen oder Einkäufen aus Wohlen und Seengen. Hier werden die Höchstwerte nicht überschritten.

Die Gemeindewerke haben umgehend Massnahmen eingeleitet. Die Nutzung des Pumpwerks Kreuzesters wurde soweit möglich zurückgefahren und der Einkauf von Wohlen auf das vertragliche Maximum erhöht. Das Trinkwasser wird weiterhin laufend beprobt. Bauliche, steuerungstechnische und vertragliche Massnahmen werden geprüft und wenn möglich umgesetzt.

Es ist davon auszugehen, dass die verschiedenen Massnahmen zu Wasserpreiserhöhungen führen können.

Die Landwirtschaft wird ersucht, auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit dem Inhaltsstoff Chlorothalonil zu verzichten. Die Trinkwasserressourcen müssen stärker vor schädlichen Fremdstoffen aus Landwirtschaft und Haushalten geschützt werden. --gk