Auf die Projekte fokussiert

  25.09.2019 Bremgarten

Die Elro-Werke AG ist im deutschsprachigen Raum stark vertreten

Als Hersteller von Grossküchen im Premiumbereich exportiert die Bremgarter Elro weltweit. Mit massgeschneiderten, projektbezogenen Gesamtlösungen begegnet das Unternehmen der starken Konkurrenz.

In einer Welt, in der derzeit technologisch und handelspolitisch kaum ein Stein auf dem anderen bleibt, ist auch der Grossküchenhersteller aus Bremgarten, die Elro-Werke AG, gefordert. Das Markumfeld ist hoch kompetitiv und der Kunde fordert immer mehr ressourcenschonende Lösungen. Die Elro konzipiert bereits seit längerer Zeit ihre Produkte nach ressourcenschonenden Zielsetzungen. «Das ist eine Kernkompetenz der Elro», so Witschi. Die Elro-Grossküchen sind für höchste Belastungen und eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren auslegt. Kein Wunder deshalb, dass sich die Liste der Kundenreferenzen wie ein Who is Who liest: Kreuzfahrtschiffe wie die Queen Elizabeth (Marineküchen sind ein Spezialgebiet), Emirates Flight Catering oder das London Hilton at Park Lane sind nur wenige der zahlreichen, anspruchsvollen Kunden im Ausland.

Kunden aufmerksam machen

Es ist nicht despektierlich sondern eher als ein Alleinstellungsmerkmal gemeint, wenn man die Elro-Werke AG wegen ihrer Firmenphilosophie als Nischenplayer bezeichnet - trotz oder wohl eher aufgrund der namhaften Kunden und der KMU-Grösse mit rund 70 Mitarbeitern. Die Elro gehört seit 2010 zur amerikanischen ITW-Gruppe. Die Elro-Werke AG produziert nicht einfach Grossküchen ab Band, sondern stellt projektbezogen her. Sie kann kundenbezogen agieren. Das ist der eine wichtige Verkaufsweg, der zweite ist der Werkseigene Kundendienst und Ersatztteileverkauf. Generell spüre man die Verwerfungen aufgrund des anstehenden Brexit noch kaum, weil die Verkaufskanäle zu einem grossen Teil nicht über die UK laufen. «Es gibt Fragezeichen bezüglich dem Verkausgeschäft in der UK», räumt  General Manager Silvia Witschi dennoch ein, beispielsweise den Zoll und allfällige LIeferverzögerungen betreffend.

Der Ersatzteilbereich dürfte stärker von der Problematik betroffen sein als das Neuprojektgeschäft. So höre man von Firmen, die die Warenlager aufstocken. «Von unseren Kunden gibt es noch kein Signal», erklärt Witschi weiter. Für laufende Kunden habe man von sich aus darauf aufmerksam, dass Lieferfristen für Apparaturen bestünden und bald 31. Oktober (derzeitiges Brexit-Datum) sei. Die studierte Ingenieurin hält aber auch fest, dass die Schweiz bisher auch nicht der EU angehört, die Ausgangslage mit dem Vereinigten Königreich also so oder so speziell zu betrachten ist.

Vereinigtes Königreich: Kein unwichtiger Markt

Mit jährlich durchschnittlich vier Projekten ist das Vereinigte Königreich für die Elro ein nicht unwichtiger Markt. Die Elro-Werke AG hat allerdings bereits 2013 - lange vor dem Brexit - ihr Büro im Vereinigten Königreich geschlossen, dies im Zuge der Konsolidierung bei der Übernahme durch die ITW-Gruppe. Stattdessen setzt die Elro auf die wichtige Arbeit der Exportmitarbeiter aus Bremgarten, die nahe am Projekt und damit natürlich am Kunden sind und diesen bei Bedarf vor Ort besuchen. 

Die Übernahme durch die ITW hat zwar zu starken Optimierungen innerhalb der Elro geführt. Sie profitiert allerdings auch vom Netzwerk der Firmengruppe, durch Schwestergesellschaften, die Aufträge für die Elro akquirieren.     

Was passiert in Deutschland?

Als starker Marktbewerber in der als DACH bekannten deutschsprachigen Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) erachtet Silvia Witschi insbesondere die Wirtschaftslage im Nachbarland Deutschland im Exportbereich als Schlüsselfaktor für die Elro. Dort warnen Ökonomen vor einer Rezession, das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal 2019 um 0,1 Prozent gefallen. «Die Frage ist, wie es nächstes Jahr läuft». Deutschland ist der Exportmarkt Nummer 1 für die Elro. Wichtig ist für die Elro auch die Entwicklung im Kreuzfahrtschiff-Sektor. Dieser Touristikbereich boomt trotz allen Diskussionen um den Treibstoff und Abfälle weiterhin. Besagte Umweltthemen betreffen die Elro als Zulieferer von Küchenmaschinen weniger «Der effektive Küchenbau hat sich dadurch wenig verändert, der Fokuss ist die Optimierung des Ressourcenverbrauchs und die Stabilität der Geräte», hält General Manager Silvia Witschi fest.    --aw   


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