Wohlen: Hundesalon eröffnet

  30.05.2017 Haustiere

Wellnes für Wau-Wau

In Wohlen wurde ein spezieller Hundesalon eröffnet

Der Border Collie «Brazzo» fühlt sich pudelwohl. Er wird gestriegelt und verwöhnt. Michaela Burgener macht den Hund erst nass und seift ihn dann massierend ein. Minutenlang. Keine Stelle wird vergessen. «Das ist eine kleine Wissenschaft», lacht die gelernte Hundecoiffeuse. «Brazzo» wird danach in der Hunde-Duschkabine abgeduscht. Sehr vorsichtig. Mit viel Geduld und Ruhe. «Spätzi» nennt Burgener den Hund immer wieder. Man sieht: Sie macht das nicht zum ersten Mal.
Weiter geht es zum «Föhn-Tisch». Eigentlich hasst dies der Border-Collie-Mischling. Doch die feinfühlige Frau, die seit 2,5 Jahren in Dottikon lebt, bringt es irgendwie hin, dass sich «Brazzo» mit dem Föhnen anfreundet. Es sieht so aus, als wäre sie am Telefonieren. Den Föhn klemmt sie zwischen Backe und Schulter. Mit einer Hand streicht sie über das Fell, die andere Hand bürstet. «Spätzi. Bald bist du trocken.» Burgener putzt ihm noch die Ohren, säubert die Zähne und schneidet die Krallen. Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Coiffeur-Premiere für den mittelgrossen Hund vorbei. «Brazzo» sieht nicht nur geschmeidig aus – er fühlt sich auch so an.

Balou, das Schaf

«Wir wollen besser sein», sagt Sven Gwerder passend. «Besser. Für alle Felle» – dieser Name ist kein Zufall. «Was wir hier tun, dass wollen wir richtig, richtig gut machen.» Der Laden eröffnete bereits und hat erste Kunden bedient. «Vor wenigen Tagen war ‹Balou› hier», sagt Gwerder. Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der so viele Haare hatte. Oder war es doch ein Schaf?», lacht er. Ganze vier Stunden hat der Coiffeurtermin für «Balou» gedauert.
Die Entstehungsgeschichte des neuen Hundesalons ist eigentlich ganz «eifach». Sven Gwerder war vorher Geschäftsinhaber des «Blind Alley» und der «eifach GmbH». Der Lokale an der Zentralstrasse, die gleich nebeneinanderliegen. Der «Blind Alley» machte nach fast zwei Jahrzehnten dicht – weil die Internet-Konkurrenz unter anderem zu heftig wurde. Der «eifach»-Laden, der gut florierte, zügelte in die grösseren Räumlichkeiten des Ex-«Blind Alley».
So weit, so leer. «Nun hatten wir ein leer stehendes Lokal und haben überlegt, was wir machen könnten.» Gemeinsam mit Gina Abt aus Bremgarten, der Mitinhaberin der «eifach GmbH», hat er lange studiert. Da beide Hundehalter sind, war die Lösung naheliegend. «Ein Hundesalon. Es gibt so viele Coiffeurgeschäfte für Menschen in Wohlen. Wieso nicht einen für Hunde?», sagt Gwerder.

Schauen, was die Zukunft bringt

Gemeinsam mit Abt ist er nun Geschäftsführer des «Besser. Für alle Felle». Wie bei den Coiffeurgeschäften gibt es auch hier eine fantasievolle Doppeldeutigkeit im Namen. «Wir wollen den Kunden, den Hund, perfekt bedienen und glücklich machen», sagt Gwerder.
Waschen. Föhnen. Schneiden. Es gibt viele Arten, den Hund zu pflegen. Michaela Burgener beherrscht sie alle. Die 43-Jährige hat nach ihrer Lehre als Hundecoiffeuse 17 Jahre im Fressnapf gearbeitet und freut sich nun auf die neue Herausforderung. «Ich fühle mich superwohl hier und bin voller Tatendrang», sagt die gebürtige Zürcher Oberländerin.
Gemäss Gwerder sollen später auch weitere Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. «Wir wollen dabei aber anders sein. Besser». Man kann beispielsweise hochwertige Hundeleinen kaufen oder in Zukunft soll es Hundepflege-Workshops geben. «Wir schauen, was die Zukunft bringt», sagt Gwerder. Wenn es so läuft wie beim «Blind Alley», der fast 20 Jahre auf dem schwierigen Gebiet des Detailhandels gut gedieh, oder der «eifach GmbH», die ebenfalls rund läuft, dann kann der neue Hundesalon einfach nur «Besser» werden.

Stefan Sprenger


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