Beachsoccer: Drama um Stankovic

  24.07.2018 Boswil

Vom Sand ins Spital

Beachsoccer: Schweiz schaffte Qualifikation für Euro-League-Finals

Mit röchelnder Stimme sagt Dejan Stankovic am Telefon: «Mir geht es ein bisschen besser. In Russland sah es lange nicht sehr gut aus.» Was ist passiert? In der vergangenen Woche dachte der Boswiler Beachsoccer-Star, er habe sich eine leichte Erkältung eingefangen. Er reiste trotzdem mit der Sand-Nationalmannschaft an die drei Spiele der Euro League in Moskau. Ein Fehler.

«Ich spielte wie ein Geist»

Die ersten beiden Spiele konnte er noch absolvieren. Allerdings mit wenig Einsatzzeit. Seine gewohnte Leistung konnte er bei Weitem nicht abrufen. «Ich spielte wie ein Geist auf dem Feld», so Stankovic, der über 300 Spiele für die Beachsoccer-Nationalmannschaft bestritten hat. Sein Zustand verschlechtert sich. Er hat Fieber, starke Schmerzen. Schliesslich muss er mit der Ambulanz in ein Krankenhaus in Moskau gefahren werden. Die Diagnose: eine heftige Angina. Stankovic schluckt nun Antibiotika. Sein Gesundheitszustand wird besser – auch wenn nur sehr langsam. Ihn wurmt vor allem, dass er dem Team auf dem Feld nicht helfen konnte.

Stankovic geht mit, Ostgen bleibt zu Hause

Bei den Spielen gegen Polen, Aserbaidschan und Gastgeber Russland war der Tägliger Sandro Spaccarotella mit dabei. Jan Ostgen aus Dottikon durfte nicht mit, weil er «nur» im erweiterten Kader der Beachsoccer-Nati ist. Hätte Stankovic vor dem Abflug Forfait gegeben, wäre Ostgen dabei gewesen. «Im Nachhinein ist man immer schlauer», so der Routinier Stankovic.

Trotz zwei Pleiten schafft man die Qualifikation

Die Schweiz verliert gegen Polen mit 5:6. «Die Vorbereitung der ganzen Mannschaft auf dieses erste Spiel war schlecht», sagt der Freiämter. Am zweiten Tag gibt es gegen einen biederen Gegner aus Aserbaidschan einen 6:2-Erfolg. Und am Sonntag muss man vor 2000 Zuschauern in Moskau gegen den Gastgeber ran. Stankovic schaut sich das Spiel krank im Hotelzimmer an. Es gibt eine 2:3-Niederlage. Die Partie hätte aber genauso gut auf die Seite der Eidgenossen kippen können.

Trotz den zwei Pleiten schafft es die Schweiz unter die besten acht und damit an die Euro-League-Finals im September in Sardinien (quasi die Europameisterschaft im Beachsoccer).
Für den Beachsoccer-Star Stankovic ist nun wichtig, dass er etwas Ruhe hat und möglichst schnell wieder fit wird. Am Wochenende spielt er mit Cattania in der italienischen Beach­soccer-Meisterschaft. Unter der Voraussetzung, dass er wieder vollständig genesen ist.

Von Stefan Sprenger


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