Kinderheim arbeitet Missbauch auf

  15.06.2018 Bremgarten

Bild: Auf demSchellenhausplatz stehen die drei Linden, die auf dem Areal des Kinderheims gepflanzt werden sollen. Von links: Krisenberater Herbert Wyss, Abt Beda Szukics, Missbrauchsopfer Andreas Santoni, Regula Jäggi, Präsidentin Verein Kinderheim.

Guido Fluri und seine Stiftung haben die traumatischen Erfahrungen von Opfern des Machtmissbrauchs und der sexuellen und körperlichen Gewalt ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. ch.l
Anlässlich einer bewegenden Medieninformation bekam das Missbrauchsopfer Andreas Santoni Raum,
um von seinen traumatischen Erfahrungen zu erzählen. Er lebte von 1978 bis 1981 im Kinderheim  Hermetschwil und war Opfer des damaligen Dorf- und Heimpfarrers Thomas Hardegger. Nach vielen leidvollen Jahren nahm er mit der Meldestelle der Bischofskonferenz Kontakt auf. Das führte jetzt zur Medieninformation im Zeughaussaal Bremgarten.
Andreas Santoni wurde vom Krisenberater Herbert Wyss unterstützt, welchen der Vorstand des Vereins
Kinderheim und das Benediktinerkollegium Sarnen zu Bewältigung des Aufarbeitungsprozesses hinzugezogen hatten. Begleitet war Andreas Santoni von seiner Frau und von Theo Halter von der Guido Fluri Stiftung. Für das Kinderheim bat Vereinspräsidentin Regula Jäggi Andreas Santoni und vermutete weitere Opfer um Verzeihung. Aus dem Benediktinerkloster Muri-Gries war Abt Beda Szukics angereist.
Als Vorgesetzter des damals für den beschuldigten Pfarrer zuständigen Benediktiner-Kollegiums Sarnen drückte er die institutionelle Verantwortung und seine tiefe Bestürzung aus. Auch er bat Andreas Santoni und alle Betroffenen um Entschuldigung.
Das war der erste offizielle Akt der Aufarbeitung. Im Rahmen einer weiteren Medieninformation werden das
Kinderheim und das Benediktiner-Kollegium erläutern, wie der Aufarbeitungsprozess weitergehen soll.
Sie werden auf dem Kinderheimareal drei Linden pflanzen. Eine ist verwelkt. Sie soll sorgfältg gehegt werden,
um ins Leben zurückzufinden. «Man wird es ihr immer ansehen, wie auch Andreas Santoni von seinem
Leiden gezeichnet bleiben wird», erklärte Herbert Wyss. Anschliessend folgt die historische Aufarbeitung des Geschehenen.

Lesen Sie mehr in der Printausgabe vom 15. Juni.


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