Motorsport: Der Niederwiler David Ludin startet in der SM

  28.01.2017 Sport

Der Startschuss fällt

Es war ein Hin und Her. Lange war unklar, in welcher Klasse Ludin starten wird, mit welchem Team und welchem Motorrad. Jetzt steht es fest. Ludin wird als autonomer Fahrer mit Unterstützung des ASR Racing Teams aus Niederwil in der Kategorie Superbike 1000 starten. Sein Motorrad: eine BMW S1000RR.

«Eigentlich war ja geplant, in der 600-ccm-Klasse der Schweizer Meisterschaft im Team Moto Meile aus Bern teilzunehmen. Jedoch gab es einige prägende Momente, die mich extrem verunsichert haben», sagt der Niederwiler, der mittlerweile in Wohlen lebt. Ludin hatte von Beginn seiner Planungen an immer Kontakt mit dem ASR Racing Team in Niederwil. «In Niederwil hatte ich alles. Mit den Leuten aus Bern habe ich Kontakt aufgenommen, weil ich dachte, es wäre sinnvoll, noch ein Jahr in einer tieferen Kategorie zu fahren.»

Doch die Vorbereitungen auf der Kawasaki ZX-6R des Berner Teams verliefen nicht wie gewünscht. Neben mehreren Stürzen gab es auch technische Ausfälle, die Fragezeichen hinterlassen haben. «Ausserdem wurde ich nicht warm mit dem Motorrad. Ich war zwar konkurrenzfähig, befand mich aber dauernd am Limit.» Ludin hatte auf diesem Motorrad starke Nachteile. Mit einer Körpergrösse von 193 cm und einem Gewicht von 80 Kilogramm war er zu gross und zu schwer für das Motorrad.

Adrian Schwegler, Teamchef des ASR Racing Teams aus Niederwil, war von Beginn weg kritisch und sah in dieser Idee kaum Potenzial. «Er sagte mir sofort, dass ich es extrem schwer haben werde mit meinem Gewicht und nicht mehr rausholen kann.» Schwegler deutete auch an, dass Ludin vermutlich häufiger stürzen werde. «Hinzu kam die definitive Kostenaufstellung des Teams, welche ganz und gar nicht mit dem Kostenvoranschlag vom Sommer korrelierte. So war für mich klar – ich muss zurück zum ASR Team aus Niederwil und in der 1000-ccm-Kategorie antreten.»

Zweithöchste Klasse
Die Superstock 1000 ist die Königsklasse in der Schweizer Meister- schaft. Die zweithöchste Klasse in derselben Kubikklasse 1000-ccm heisst Superbike. In dieser wird Ludin starten. «Die Superbike-Klasse besteht aus jeweils 15 bis 20 Startern. Weil beide Klassen in denselben Rennen antreten, entsteht so ein Fahrerfeld von um die 30 Fahrern. Das macht das Ganze spektakulärer.»

Akzente setzen
Obwohl die Rennen zur Schweizer Meisterschaft gehören, finden sie allesamt im Ausland statt. Zwölf Rennen, verteilt auf sechs Wochenenden. Pro Wochenende finden zwei Rennen statt. Eines am Samstag, eines am Sonntag. Die ersten beiden Rennen für Ludin sind am 22. und 23. April in der Slowakei. Die weiteren Strecken: Dijon in Frankreich, Brünn in Tschechien, Franciacorta in Italien, nochmals Dijon und zuletzt der Lausitzring in Deutschland. «Mich erwarten drei neue Strecken», sagt der 27-Jäh-rige. «Bei bekannten Strecken übe ich jeweils zuerst auf der Playstation», ergänzt er lächelnd.

Das erste Mal wird Ludin vom 3. bis zum 6. Februar im spanischen Jerez trainieren. Seit November ist er regelmässig im Fitnesstraining, um Kondition aufzubauen. Ausserdem will er nicht zunehmen. «Das neue Motorrad hat über 200 PS. Da ist eine Zunahme nicht so gravierend wie beim 600-ccm-Motorrad mit nur 125 PS. Dennoch muss ich mein Gewicht halten.»

Ludin hofft, dass er im vorderen Bereich mitfahren kann. «Es ist schwierig zu beurteilen, wo ich landen werde. Wenn alles gut läuft, hoffe ich, Akzente setzen zu können in dieser Klasse.» Ludin ist auf jeden Fall ambitioniert. Sein Ziel für die nächsten fünf Jahre ist in der Superstock- 1000-Klasse international etwas zu erreichen.

 

Josip Lasic


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